In Deutschland leiden die meisten Erwachsenen unter Schlafstörungen. Nun gibt es für diese Menschen gute Neuigkeiten:
Laut einer Studie, die in der ZeitschriftCurrent Biologyerscheint, würden Schaukelbewegungen auch für Erwachsene zahlreiche Vorzüge mit sich bringen.
Diese würden es ermöglichen, schneller einzuschlafen, länger und tiefer zu schlafen sowie Erinnerungen besser im Gedächtnis zu speichern. Wir erklären euch, was dahintersteckt!
Wiegen tut auch Erwachsenen gut
Die Studie führt ein Forscherteam der Universität Genf durch. Das Team analysiert zwei Nächte lang 18 Personen (10 Frauen und 8 Männer) zwischen 20 und 27 Jahren, die unter keinen Schlafstörungen leiden.
In der ersten Nacht schlafen die Freiwilligen in einem statischen Bett, in der zweiten Nacht in einer Art Schaukelbett, das mit einer Frequenz von 0,25 Hertz schwingt.
Die ganze Nacht hindurch schaukelt es seitlich um 10,5 Zentimeter hin und her. Ein Schaukelzyklus dauert dabei vier Sekunden – es besteht also keine Gefahr, seekrank zu werden.
Während der gesamten Dauerwerden Gehirnaktivität, Herzrhythmus, Augenbewegungen sowie andere Daten über den Schlaf aufgezeichnet und anschließend analysiert.
Verbesserte Schlafqualität und Gedächtnisleistung
Laurence Bayer, die Hauptautorin der Studie und Biologin an der Universität Genf, stellt laut CBSfest, dass sich "eine Nacht Schlaf mit wiegenden Bewegungen positiv auf das Einschlafen und das Durchschlafen auswirkt".
Außerdem stellt sie fest, dass die Schlafenden im Schaukelbett weniger träumen (weniger REM-Phasen, Rapid Eye Movement) und somit einen tieferen und erholsameren Schlaf genießen.
In statischen Betten benötigen die Teilnehmenden im Durchschnitt 6,5 Minuten länger, um in den Tiefschlaf zu fallen. Dort angekommen, verweilen sie um fünf Prozent kürzer in dieser Phase.
Weitere positive Auswirkungen
Das ist noch nicht alles: Die Schwingungen des Betts wirken auch positiv auf die Gedächtnisleistung. Die 18 Versuchspersonen sollen sich am Vorabend eine Liste mit 46 Wortpaaren einprägen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Assoziationen besser im Gedächtnis bleiben, wenn sich das Bett im Schlaf leicht bewegt. Aurore Perrault, die Ko-Autorin der Studie erklärt:
Wir haben herausgefunden, dass die konstante wiegende Bewegung dabei hilft, die Gehirnaktivität in den thalamokortikalen Netzwerken des Gehirns zu synchronisieren, die eine wichtige Rolle für den Schlaf und die Konsolidierung der Erinnerungen spielen.
Zum Zeitpunkt der Studie ist sie Forscherin an der Universität Genf, mittlerweile arbeitet sie als Forscherin im Bereich Neurowissenschaften an der Concordia-Universität in Montreal in Kanada.
Perrault bestätigt, dass manche Probanden zu Beginn der Studie etwas skeptisch sind, andere werden durch die Wiegebewegungen überzeugt und finden diese "angenehm und entspannend".
Es geht so weit, dass sie sich regelrecht in die Wiege für Erwachsene "verlieben" und sie am liebsten gleich mit nach Hause nehmen würden! Mit einer Militärmethode, die ihr hier nachlesen könnt, schafft ihr es sogar in 120 Sekunden in den Schlaf.
