Ende letzter Woche nimmt das Unglück seinen Lauf. In mehreren Orten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sterben viele Menschen bei der größten Flut, die Deutschland seit langem gesehen hat.
Im Laufe des Wochenende wird das Ausmaß erst richtig deutlich. Hunderte Menschen sind verschwunden, die der der Todesopfer übersteigt mittlerweile die 160.
Deutschland wurde gewarnt
Bereits am 10. Juli, also ganze vier Tage vor dem Unwetter, das im Westen Deutschlands so viel Schaden anrichtet, sollen deutsche Behörden eine Warnung erhalten haben.
Diese sei vom europäischen Hochwasser-Warnsystem Efas ausgegangen, wie Hannah Cloke, Professorin für Hydrologie, gegeüber der britischen Zeitung The Times erklärt.
"Ein monumentales Systemversagen"
Cloke, die selbst an der Entwicklung von Efas beteiligt gewesen war, zeigt sich schockiert über die unzureichenden Maßnahmen, die im Angesicht der Warnungen getroffen worden sind.
Alle notwendigen Warnmeldungen der Wetterdienste seien an die betreffenden Behörden gesendet worden. Im Gespräch mit The Times spricht sie von einem "monumentalen Systemversagen":
Die Tatsache, dass Menschen nicht evakuiert wurden oder die Warnungen nicht erhalten haben, legen nahe, dass etwas schiefgegangen ist.
Wer ist zuständig?
Ein großes Problem hatte also darin bestanden, dass die Warnmeldungen nicht umfangreich genug an die Bevölkerung weitergegeben worden sind.
Gegenüber dem ZDF zeigt sich Cloke jedoch auch über die Einschätzung der Bürgerinnen und Bürger, die nach einer Warnung durch die Medien auch eine gewisse Eigenverantwortung tragen, überrascht:
Manchen Menschen fehlt das Verständnis vollkommen, dass solche anhaltenden Regenfälle zwangsläufig zu Überflutungen führen.
Ihr zufolge müsse ein Plan für solche Situationen geschaffen werden, der bundesweit einheitlich verfolgt wird. Vor allem Landkreise, kreisfreien Städte und Kommunen tragen in einer solchen Krise die Verantwortung zur Evakuierung.