Die Entfernung zwischen der Erde und der Sonne wird in Zukunft keinen Änderungen mehr unterworfen sein. Diese Entfernung liegt der Astronomischen Einheit (AE) zugrunde und ist jetzt ein für alle Mal genau auf 149.597.870.700 Meter festgelegt worden.
Wie man aus einer Pressemitteilung des Pariser Observatoriums entnehmen kann, ist genau diese konventionelle Entfernung gewählt worden, da sie mit anderen astronomischen Konstanten kompatibel ist, die ihrerseits schon seit 2009 Gültigkeit besitzen.
Aber keine Angst, diese Änderung wird keinerlei Einfluss auf unseren Alltag haben. Dies versteht sich umso mehr, da diese Zahl nahezu völlig beliebig ist: Denn die Umlaufbahn der Erde um die Sonne stellt eine Ellipse dar, weshalb die Entfernung zwischen Erde und Sonne ständig variiert.
Wir werden also auch jetzt immer noch etwas mehr als acht Minuten warten müssen, bevor das von der Sonne ausgesandte Licht auf uns trifft. Aber vielleicht interessiert euch ja, wie die Oberfläche der Sonne aussieht - mittlerweile existieren sogar sehr detailreiche Aufnahmen davon.
Die fest bestimmte Größe soll Ordnung schaffen
Wenn sie auch nicht in unseren Alltag eingreift, erleichtert die festgelegte Entfernung das tägliche Leben für viele Wissenschaftler: Denn diese müssen seitdem nicht mehr eine Fehlerspanne von ein paar Metern mit einbeziehen, die zuvor immer zu berücksichtigen gewesen ist. In einer der Agence France Presse (AFP) vorliegenden Mitteilung des Pariser Observatoriums heißt es hierzu:
Bislang ist diese Entfernung in Metern stets experimental bestimmt worden, weshalb sie immer von den dazu verwendeten Modellen und jeweiligen Beobachtungen, sowie dem gewählten Referenzsystem abhängig gewesen ist.
Bis zu ihrer Festlegung hat die AE immer so um die 150 Millionen Kilometer betragen. Deshalb hat es Sinn gemacht, mit einer eindeutig definierten Größe jetzt einmal Ordnung in diese Angelegenheit zu bringen. In der Mitteilung des Pariser Observatoriums kann man hierzu genauer lesen:
Die gegenwärtige Astronomie ist sehr dynamisch und erfordert eine Ausrichtung an der generellen Relativität. Hierzu muss auf ein kohärentes Ganzes von Einheiten und Konstanten zurückgegriffen werden können. Die Definition der Astronomischen Einheit hat also einer Neubewertung bedurft. Dazu ist es jetzt gekommen.
Die Sonne bekommt mittlerweile sogar Konkurrenz - wenn man das so sagen kann. China arbeitet nämlich an einer künstlichen Sonne, die sogar sechs Mal heißer als die echte Sonne sein soll...