Astronauten und Astronautinnen (Ja, auch die gibt es!) können im Vakuum des Weltraums nach einem halben Jahr Entfernung zur Erde bis zu 40 Prozent ihrer Muskelmasse verlieren. Damit dieses Phänomen besser erforscht werden kann, holen sich Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen jetzt tierische Unterstützung.
Würmer im All?
Ausgerechnet Würmer werden von der britischen Weltraumbehörde SpaceX jetzt ins All geschickt, wie der Independent berichtet, um den Muskelverlust zu erforschen. Das ist ja schön und gut, aber warum Würmer?
Tim Etheridge, leitender Dozent der University of Exeter, die gemeinsam mit der University of Nottingham an dem Projekt forscht, weiß die Antwort:
Würmer sind, das ist vielleicht etwas überraschend, ein sehr gutes Modell für die Muskeln des Menschen. Auf molekularer Ebene sind sie sowohl strukturell als auch metabolisch dem Menschen sehr ähnlich und aus raumfahrtspezifischer Sicht bieten sie viele praktische Vorteile. Sie sind sehr klein, wachsen schnell, sind billig und pflegeleicht. Das macht sie perfekt, um mit ihnen zu arbeiten.
Würmer im All!
Tatsächlich gehört der Wurm zu den ersten vielzelligen Organismen, deren genetischer Aufbau komplett untersucht wurde. Forscherinnen und Forscher fanden heraus, dass viele der 20.000 Gene des Wurms ähnliche Funktionen erfüllen wie die Gene beim Menschen.
Eben auch beim Einfluss der Muskeln durch den Weltraum! Na, dann steht dem Flug ins Weltall ja nichts mehr im Weg ... Tatsächlich sind die Würmer schon unterwegs. Gestern ist die Mission CRS-22 um 18 Uhr vom Kennedy Space Center Florida gestartet.
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