Wie das Umweltbundesamt mitteilte, produzierten die Deutschen im Jahr 2016 18,16 Millionen Tonnen. Das sind 0,05 Prozent mehr als im Vorjahr und 220,5 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Deutschland liegt damit in puncto Verpackungsverbrauch weiterhin deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 167,3 Kilo pro Kopf.
Mehr Recycling als Ziel
Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts (UBA), zieht folgende Bilanz: „Wir produzieren viel zu viel Verpackungsmüll - ein trauriger Spitzenplatz in Europa.“ Sie poche weiterhin auf Recycling, um Rohstoffe zu schonen: „Und vor allem müssen wir Müll vermeiden, möglichst schon in der Produktionsphase durch den Verzicht auf unnötige und unnötig materialintensive Verpackungen. Außerdem sollten Mehrwegsysteme gestärkt werden, die klare ökologische Vorteile gegenüber Einwegverpackungen haben.“
Privatverbrauch leicht rückläufig
Als Gründe für den Müllanstieg nennt das Umweltbundesamt zusätzliche Funktionen wie Dosierhilfen, aufwendige Verschlüsse, kleinere Portionen, den Versandhandel und Essen und Trinken zum Mitnehmen. Im Privatgebrauch fiel der Verpackungsmüll pro Kopf jedoch etwas geringer aus als im Vorjahr: Hier waren es 24,9 Kilo pro Kopf und Jahr statt wie zuvor 25 Kilo. Das Umweltbundesamt teilt dazu mit: „Dafür wurden mehr Glas- und Aluminiumverpackungen verwendet, was auf einen Ersatz der Kunststoffverpackungen schließen lässt.“
Neues Recycling-Gesetz ab 2019
Auch wenn mehr als 70 Prozent des Verpackungsmülls recycelt wurden, soll es diesbezüglich eine Neuerung geben: Ab 2019 wird ein neues Verpackungsgesetz gelten, das den Unternehmen, die fürs Verpackungsrecycling zuständig sind, den Dualen Systemen, höhere Quoten vorschreibt. Die Lizenzgebühr, welche die Hersteller für ihre Verpackungen zahlen müssen, wird sich dann auch danach richten, wie leicht oder schwer die Verpackung zu recyceln ist. Dem Verpackungsmüll-Problem wird immer mehr Aufmerksamkeit zuteil: Ein Grund sind die zahllosen Plastikfunde in den Ozeanen dieser Welt. Selbst im Marianengraben, der tiefsten Meeresstelle überhaupt, wurde bereits Plastikmüll nachgewiesen.