Dank einer Analyse von Daten, die zwischen dem 1. Juni und dem 31. August 2018 von Sentinel-5P, einem Erdbeobachtungssatelliten der Europäischen Weltraumorganisation, erstellt werden, kann Greenpeace die 50 Regionen ermitteln, in denen die Menschen die am stärksten verschmutzte Luft einatmen.
Kein Kontinent bleibt von der Stickstoffdioxidbelastung verschont. Die Hälfte der Regionen liegt in Asien, vor allem in China und Indien. In Afrika gibt es fünf: eine in Angola, drei in der Demokratischen Republik Kongo und Südafrika. Aber auch einige europäische Regionen gehören dazu, unter anderem auch Deutschland mit seinem Kraftwerk Niederaußem. Ebenso auf der Liste stehen London und Paris. An der Spitze aber befindet sich die südafrikanische Region Mpumalanga.
„Der am schlimmsten verschmutzte Ort der Welt“
Die Region Mpumalanga, die etwa 100 Kilometer von Johannesburg entfernt liegt, weist einen ungewöhnlich hohen Stickstoffdioxidgehalt auf. Das macht die Region zum „schlimmsten Ort der Welt“, sagt Greenpeace. Diese Rekordverschmutzung ist auf die Kohleindustrie in Südafrika zurückzuführen.
Kohle und veraltete Fabriken
Kohleverbrennung in Kraftwerken ist eine große Quelle für Luftschadstoffe. Südafrika ist der siebtgrößte Kohleproduzent der Welt. Und in der Region Mpumalanga stehen auf einer Fläche von 200 Kilometer ganze 12 Kohlekraftwerke. Laut der französischen Zeitung Ouest France wurden 2014 220 Millionen Tonnen Kohle abgebaut, was 90 Prozent der südafrikanischen Produktion entspricht. Außerdem sind die Anlagen veraltet und Umweltstandards werden nicht eingehalten. In der Region sind bereits 2.200 vorzeitige Todesfälle im Zusammenhang mit intensivem Kohleabbau und -verbrennung verzeichnet worden.