Der Pollenflug bringt eine erhöhte Corona-Gefahr mit sich

Eine Studie der TU München erschreckt auf den ersten Blick: Der erhöhte Pollenflug im Frühjahr ist mitverantwortlich für ansteigende Infektionszahlen. Was bedeutet das für unseren Alltag?

Eine Studie der TU München trübt die Frühlingsfreude.
© raquel arocena torres@Getty Images
Eine Studie der TU München trübt die Frühlingsfreude.

Eine neue Studie der Technischen Universität München trübt die gerade aufgekommene Frühlingsfreude. Bislang wurde angenommen, dass das Aufhalten im Freien auch in Zeiten der Pandemie eher unbedenklich sein würde.

Doch nun offenbaren Forscher, dass wir uns aufgrund des vermeintlich schützenden Effekts der UV-Strahlen nicht gänzlich in Sicherheit wiegen dürfen!

Pollenallergiker tun sich in Zeiten des Klimawandels sowieso schon schwerer, da auch Pollen im Winter immer mehr vorkommen, doch mit Corona kommt eine zusätzliche Gefahr auf uns zu.

Studie: Hohe Infektionsanfälligkeit durch Pollen

Die Gefahr fliegt durch die Luft: Das Wissenschaftler-Team entdeckt einen Zusammenhang zwischen hoher Pollenkonzentration und erhöhten Corona-Zahlen. Test auf der ganzen Welt belegen, dass die Infektionsanfälligkeit im Frühjahr aufgrund des Pollenflugs ansteigt.

An Orten mit geringen Einschränkungen durch den Lockdown steigt die Infektionsrate um bis zu vier Prozent an, wenn sich die Pollenanzahl in der Luft um 100 pro Kubikmeter erhöht.

Zum Vergleich: In manchen deutschen Städten kommen bis zu 500 Pollen pro Tag auf einen Kubikmeter. Sind die neuen Entdeckungen also alarmierend?

Die zuständigen Experten zeigen sich eher gelassen angesichts der neuen Entdeckungen. Schon lange ist bekannt, dass der Frühlings-Pollenflug zu einer erhöhten Infektionsrate bei einigen Viren führen kann. Münchner Infektiologe Clemens Wendtner erklärt:

Neu ist, dass dieser Effekt nun auch für das neue Coronavirus, also Sars-CoV-2, wissenschaftlich belegt wurde.
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Pollenallergiker sind diesen Frühling nicht alleine: Auch alle anderen sollten sich vor den Pollen schützen. Nita@Pexels

Mit Masken gegen Corona und Pollen

Für unseren Alltag bedeuten die Erkenntnisse auch keine grundsätzlichen Änderungen. Experten raten lediglich all jenen zum Tragen von Staubfiltermasken, die besonders gegen mögliche Infektionen geschützt sein wollen. TUM-Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann meint dazu:

Staubfiltermasken zu tragen, wenn die Pollenkonzentration hoch ist, kann das Virus und den Pollen gleichermaßen von den Atemwegen fernhalten.

Grund zur Panik ist die neue Studie also nicht. Ganz im Gegenteil. Die Wissenschaftler erhoffen sich durch die Befunde, im nun anstehenden Frühling besser für eine erneut drohende Infektionswelle vorbereitet zu sein. Erstautor der Studie, Athanasios Damialis, erklärt:

Betrachtet man die Verbreitung des Sars-CoV-2, müssen Umweltfaktoren wie Pollen mit in die Rechnung aufgenommen werden. Das Wissen um diese Auswirkungen eröffnet neue Wege für die Prävention und Abmilderung von Covid-19.
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