Zwar mag das Foto unscharf sein, aber es ist nicht minder spektakulär. Laut ESA gehen die meisten Astronom:innen davon aus, dass sich der Urknall, zu dem es viele Theorien gibt, vor geschätzt 14 Milliarden Jahren ereignet. Setzt man dies ins Verhältnis, ist die sogenannte "Sparkler"-Galaxie nur unweit jünger.
Interstellarer Staub im Weg
Die Aufgabe des James-Webb-Teleskops, das immer wieder mit erstaunlichen Fotos für Aufsehen sorgt, sind laut ARD alpha u. a. "die Suche nach dem Licht der ersten Sterne und Galaxien, die nach dem Urknall entstanden sind sowie das Herausfinden, wie sich Galaxien von ihrer Entstehung an bis heute entwickelt haben."
Bei seiner Mission ist es dem Teleskop nun gelungen, ein Foto einer "unsichtbaren Galaxie" aufzunehmen. Laut Dailymail sei diese "aufgrund der Entfernung und des interstellaren Staubs nicht zu sehen" gewesen.
Laut Spektrum bildet der Staub sich wie folgt:
Wenn aus dichten Gas- und Staubwolken junge, heiße Sterne entstehen, verdampfen die Staubkörner in der Umgebung dieser Zone. Silicium und andere Elemente dieser Staubkörner werden dann entweder von den jungen Sternen aufgesogen oder werden Bestandteil von ihren Planeten und Asteroiden.
Die Forschenden greifen auf Einstein zurück - und auf Teleskope
Um die Galaxie trotzdem beobachten zu können, machen sich die Forscher:innen der Graduiertenschule SISSA die Relativitätstheorie zunutze. Live Science erklärt, wie genau das Team dabei vorgegangen ist:
Die Theorie besagt, dass massereiche Objekte den Raum um sie herum verzerren, sodass jedes Licht, das an ihnen vorbeigeht, vergrößert wird. Das bedeutet, dass Forscher massive Objekte als kosmisches Vergrößerungsglas verwenden können, um andere, weiter entfernte Objekte zu betrachten, allerdings nur, wenn sie genau richtig ausgerichtet sind. Dieser als Gravitationslinseneffekt bekannte Effekt hat den Astronomen geholfen, einige der ältesten Galaxien im Universum zu sehen.
Weil ihnen der interstellare Staub in die Quere kommt, nutzen sie laut Dailymail "das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), eine Anordnung von 66 Radioteleskopen in Chile".
Bislang ist bekannt, dass die Galaxie "sehr kompakt ist, vermutlich jung und mit einer extrem hohen Rate Sterne bildet", wie Marika Giulietti, Studentin für Astrophysik, enthüllt.
Verwendete Quelle:
ESA: Der Urknall
ARD alpha: Unser neues Auge im All
Spektrum: Kosmischer Staub
Live Science: Scientists reveal 'invisible' galaxy from the early universe, using space-time trick predicted by Einstein