Covid-19: Nicht nur eine Mutation im Umlauf, sondern 17 verschiedene

Die Neuigkeiten über das mutierte Coronavirus aus England gehen gerade um die Welt - nun behauptet Professor Martin Krönke, dass es sich nicht nur um eine, sondern 17 verschiedene Mutationen von SARS-CoV-2 handelt.

Nicht eine Corona-Mutation, sondern es sind bereits 17 verschiedene im Umlauf.
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Nicht eine Corona-Mutation, sondern es sind bereits 17 verschiedene im Umlauf.

https://www.gentside.de/gesundheit/drosten-zur-britischen-corona-mutation-virus-durfte-bereits-im-land-sein_art20530.htmlIm Gespräch mit der Wirtschafts Woche erläutert Professor Martin Krönke, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene an der Uniklinik Köln, was im Hinblick auf die neue Mutation wichtig ist und wie gefährlich er die ganze Situation rund um die Mutationen einschätzt.

Corona: Nicht nur eine Mutation, sondern 17 verschiedene

Nachdem eine Zahl von 70 Prozent höherer Ansteckungsgefahr der neuen Corona-Variante im Umlauf ist, gibt Krönke zunächst Entwarnung, aber weist auch darauf hin, dass eine Mutation selten alleine kommt:

Diese Zahl ist durch nichts belegt, es liegen noch überhaupt keine belastbaren Daten vor. Tatsächlich handelt es sich auch nicht um eine Mutation, sondern um 17 verschiedene.

Allerdings klingt auch das dramatischer, als es eigentlich ist, wie Krönke ausführt: "Dass Viren mutieren, ist aber völlig normal." Demnach sei vor einigen Wochen bereits eine SARS-CoV-2 Mutation beschrieben worden, welche sich im Tierversuch mit Hamstern doppelt so schnell in Nase und Rachen vermehren und ausbreiten konnte. Doch der Wissenschaftler gibt sogleich Entwarnung:

Es zeigte sich dann aber, dass die Mutation keine Auswirkungen auf die schützende Wirkung von neutralisierenden Antikörpern hatte. Die Wirksamkeit der aktuellen Impfung wird dadurch offenbar nicht eingeschränkt werden.

Was die Wirksamkeit der Impfung betrifft, gibt sich Krönke neutral: "Dass die neue Variante die Wirksamkeit der Impfstoffe nicht beeinträchtigt, ist zwar eine berechtigte Annahme. Sie muss aber erst noch bewiesen werden. Wir wissen da einfach noch zu wenig."

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Mutationen sind normal, doch sie könnten schuld an der starken Verbreitung sein. Polina Tankilevitch@Pexels

Impfstoff im Zweifelsfall anpassbar

Sollte sich allerdings herausstellen, dass die Wirkung des Vakzins durch Mutationen beeinträchtigt werde, könne man nachjustieren, wie der Wissenschaftler weiter erklärt. Allerdings müsse der angepasste Impfstoff dann neu zugelassen werden.

Wenn das nötig werden sollte, könnten sie ihren Impfstoff innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten entsprechend anpassen. Dieses Potenzial der schnellen Anpassung ist sicher einer der großen Vorteile der neuen mRNA Impfstoffe.

Corona-Mutation hat möglicherweise schon Deutschland erreicht

Des Weiteren ist Krönke davon überzeugt, dass das mutierte Virus aus England schon Deutschland erreicht haben könnte. Warum? Die Mutation wurde bereits in Dänemark und in den Niederlanden entdeckt, es liegt also nahe, dass sie auch in Deutschland vorherrscht - davon geht auch Virologe Drosten aus. Vielleicht sei dies auch ein Grund der ansteigenden Infektionszahlen:

Das wäre zumindest eine Erklärung dafür, warum die Zahl der Neuinfizierten pro Tag in kurzer  Zeit so schnell gestiegen ist - von etwa 20 000 auf nun häufig über 30.000. Aber das ist reine Spekulation. Tatsache ist, dass die 7-Tage Inzidenz in Deutschland gestiegen ist.
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