In Irland hat ein Arzt mit seinem Team ein spezielles Symptom genauer unter die Lupe genommen, das bei vielen Genesenen im Anschluss an eine Covid-19-Infektion auftritt und auch anhält.
Müdigkeit im Forschungsmittelpunkt
Bisher sind die mittel- und langfristigen Folgen einer Infektion noch unerforscht erinnert Dr. Liam Townsend vom Krankenhaus St. James in Dublin. Um mehr darüber zu erfahren, hat er mit seinen Kollegen 128 Patienten um die 50 Jahre in Bezug auf diese Folgen untersucht.
Alle Teilnehmenden waren zuvor an Covid-19 erkrankt und befanden sich zum Zeitpunkt der Studie auf dem Weg der Genesung. 71 der 128 erkrankten Personen wurden im Krankenhaus behandelt, während 57 lediglich einen schwachen Krankheitsverlaufen aufwiesen.
Interessante Forschungsergebnisse
Es zeigt sich, dass ein Großteil der Patienten während der Genesungsphase unter andauernder Müdigkeit leidet. Der Anteil der teilnehmenden Frauen liegt bei 54 %, von ihnen leiden zwei Drittel (67 %) an andauernder Müdigkeit. Hinzukommt, dass Personen, die zuvor an Angstzuständen oder Depressionen litten, anfälliger für diese Müdigkeit sind. Dr. Liam Townsend erläutert:
Unsere Ergebnisse zeigen nach der akuten Erkrankungsphase eine starke post-virale Müdigkeit bei Personen, die mit SARS-CoV-2 infiziert waren.
"Long Covid" im Verdacht
Dr. Michael Head von der Universität in Southampton hingegen spricht angesichts dieser Symptome vom "Long Covid":
Es gibt immer mehr Beweise für "Long Covid" und Müdigkeit gehört zu einer der häufigsten Begleiterscheinungen.
Der starke Anstieg von "Long Covid" ist ein weiterer Grund dafür, den gesellschaftlichen Austausch auch bei jüngeren Mitmenschen, die nicht unbedingt von einem schweren Krankheitsverlauf betroffen sind, so gering wie möglich zu halten.