Coronavirus raubt uns mehr als 20,6 Millionen Lebensjahre!

Sie gelten als Risikogruppe und werden vor allen anderen geimpft: Ältere Menschen gelten in der Corona-Pandemie als besonders schutzbedürftig. Jüngere und gesunde Menschen hingegen als resistent. Doch stimmt das wirklich?

Auch junge Menschen müssen vor dem Coronavirus geschützt werden
© Pixabay@Pexels
Auch junge Menschen müssen vor dem Coronavirus geschützt werden

Schon seit Beginn der Corona-Pandemie liegt vor allem ein Augenmerk auf älteren Menschen und solchen mit Vorerkrankungen. Sie zu schützen ist Ärzten, Politikern und Familienangehörigen besonders wichtig.

Eine neue Studie zeigt jetzt aber, wie sehr auch junge Leute und Menschen in der Mitte ihres Lebens vom Coronavirus gefährdet sind und wieviele Lebensjahre und durch Corona bereits geraubt wurden.

Ältere Menschen machen den kleinsten Teil der Corona-Toten aus

Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock (MPIDR) teilt mit, dass ein internationales Forscherteam es sich zur Aufgabe gemacht hat, zu ermitteln, wie alt die Menschen waren, die an den Folgen des Coronavirus verstorben sind.

Dafür haben sie 1,2 Millionen Todesfälle aus 81 Ländern ausgewertet und herausgefunden, dass insgesamt 20,6 Millionen Lebensjahre verloren gegangen sind.

Dabei machen Verstorbene, die älter als 75 Jahre alt waren, einen Anteil von 25 Prozent aus. Das mag viele überraschen, gelten sie doch als Hochrisikogruppe.

Den Großteil der Patienten, die ihr Leben verloren haben, waren stattdessen zwischen 55 und 75 Jahren alt. Insgesamt macht diese Gruppe 45 Prozent aus. 30 Prozent der Toten waren unter 55 Jahre alt. Mikko Myrskylä, Direktor des MPIDR, sagt gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland:

Menschen in der Mitte ihres Lebens und im frühen Rentenalter tragen im weltweiten Vergleich den größten Anteil an den insgesamt verlorenen Lebensjahren.
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Auch dem jüngeren Teil der Bevölkerung werden Lebensjahre geraubt. pixpoetry@Unsplash

Auch jüngere Menschen müssen ausreichend geschützt werden

Dennoch zeigt sich im Gesamtbild, dass 75 Prozent der Menschen, die ihr Leben verloren haben, unter 75 Jahre alt waren. Myrskylä fordert daher zu einem Umdenken bezüglich des Bevölkerungsschutzes:

Deshalb sollten auch Maßnahmen ergriffen werden, die jüngere Teile der Bevölkerung schützen.

Bisher ist man sich bereits einiger Fehlentscheidungen zum Corona-Lockdown bewusst. Der Forscher betont aber auch, dass die Studie lediglich eine Momentaufnahme während der Pandemie darstellt und die Zahlen im Verlauf variieren können.

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