Die französische Gesundheitsbehörde Direction générale de la Santé (DGS) berichtet am letzten Montag von einer neuen Corona-Variante, die in der Bretagne entdeckt worden ist.
Das Auftreten neuer Virusvarianten ist normal. Doch momentan bereiten zahlreiche Mutationen der Welt Sorgen. Besonders diese Variante ist sehr beunruhigend.
Nach einer vorausgehenden Risikoanalyse durch offizielle Stellen stuft man sie als "zu beobachtende Variante" ein. Hier erfahrt ihr alles, was ihr zu dieser Corona-Variante wissen müsst.
Ein PCR-Test bringt nichts
Hier liegt das Hauptproblem, mit dem die französischen Gesundheitsdienste fertig werden müssen. Bis heute sind mehrere Dutzend Patienten mit der bretonischen Corona-Variante infiziert.
Alle durchgeführten PCR-Tests haben sich als negativ erwiesen. Diese Variante ist allein aufgrund einer Aufschlüsselung ihres Erbguts entdeckt worden. Ein ähnlicher Vorfall hat sich vor Kurzem in Finnland ereignet.
Im Krankenhaus der Stadt Lannion in der nördlichen Bretagne zählt man am 13. März 2021 insgesamt 79 mit dem Coronavirus infizierte Patienten. Acht davon tragen die neue bretonische Variante in sich, wie eine Prüfung der Genomsequenzierung zeigt.
Der französische Nachrichtensender BFMTV gibt die Äußerungen von Professor Pierre Tattevin, dem Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten am Krankenhaus von Rennes in der Bretagne wieder:
Dieses [Ergebnis] liegt nicht am Test, sondern am Umstand, dass diese Patienten das Virus nicht im Nasenbereich sekretieren.
Ist diese Variante tödlicher?
Das französische Institut Pasteur, das dem deutschen Robert Koch-Institut entspricht, hat bereits Analysen durchgeführt. Demnach ist "die neue Variante Träger von neun Mutationen im Bereich des S-Proteins, zugleich aber auch in anderen Bereichen des Virus".
Dies geht aus einer Pressemitteilung der DGS hervor. Die Behörde gibt zudem an, dass diese Variante trotz einiger durch die Infektion verursachter Todesfälle weder gefährlicher noch tödlicher zu sein scheint, als andere:
Die ersten, an dieser neuen Variante durchgeführten Analysen erlauben es nicht, bezüglich des ursprünglichen Virus auf eine gesteigerte Bedrohung oder Übertragbarkeit schließen zu dürfen. Tiefergehende Untersuchungen sind gerade dabei, diese Variante besser zu erforschen.
Seit Beginn der Pandemie ist die Bretagne relativ verschont geblieben. Doch seit Februar flammt dort die Pandemie wieder auf, mit stetig ansteigenden Fallzahlen.
Mag der Inzidenzwert mit 133 Fällen pro 100.000 Einwohner zwar noch unter dem nationalen Durchschnitt liegen, so muss die Situation in der Bretagne doch vor allem jetzt streng überwacht werden.