Nachdem China zuletzt in den Schlagzeilen stand, weil es mit harten Maßnahmen gegen H&M & Co. auf Sanktionen reagiert hat, gibt es nun erfreulichere Nachrichten aus der Region.
Erstaunliche Funde
Seit den 1930er Jahren kommt es an der chinesischen archäologischen Stätte von Sanxingdui, nordöstlich von Chengdu in der Provinz Sichuan, immer wieder zu aufsehenerregenden Funden.
Mit dem Willen, die Geheimnisse und den Ursprung der chinesischen Kultur besser zu erforschen, veranlasst die chinesische Regierung im Jahr 2019 ein intensives Ausgrabungsprojekt, zu dessen ersten Früchten diese Funde gehören.
Insgesamt 500 Objekte kommen im Rahmen intensiver Grabungstätigkeit ans Licht. Die etwa 3000 Jahre alten Fundstücke aus Bronze, Jade, Elfenbein und Gold befinden sich in sechs verschiedenen Opfergruben.
Eine 500 Gramm schwere Goldmaske
Unter den von den Forschern entdeckten Kunstgegenständen ragt eine etwa zur Hälfte erhaltene Gesichtsmaske heraus, die zu 84% aus Gold besteht und einst um die 500 Gramm gewogen haben muss.
Jetzt gehen die Nachforschungen in der Hoffnung weiter, noch weitere Teile dieser Maske zu entdecken. Lei Yu, der Leiter der Ausgrabungen, sagt gegenüber der Global Times:
Es wird sich dann um die schwerste und die größte Maske handeln, die jemals aus der vorkaiserzeitlichen Periode ans Licht gekommen ist.
Eine vergessene Kultur
Die genaue Untersuchung aller Fundstücke, zu denen Blätter, Masken, Werkzeuge und anderes Material gehören, wirft ein neues Licht auf diese vergessene Kultur. Das Statement im Daily Star:
Deren Qualität und Handwerkskunst übertreffen die der Kunstgegenstände, die wir aus anderen Teilen Chinas aus derselben Zeit kennen. Diese [...] gehören zu einer hochentwickelten Kultur, die vielleicht über Jahrtausende Bestand gehabt hat, aber von keiner historischen Quelle erwähnt wird.
Die Objekte stehen wahrscheinlich mit religiösen Riten im Rahmen des Totenkults in Zusammenhang. Sie tragen eine Reihe unbekannter Symbole, deren Bedeutung erst noch entschlüsselt werden muss.
Wichtige Rolle im Ausbau der Seidenstraße?
Im selben Fundkontext stoßen die Gräber auch auf Reste von Seide. Sie äußern gegenüber der Global Times ihre Hoffnung auf künftige Erkenntnisse, die einiges verändern könnten:
Funde dieser Art werden uns helfen zu verstehen, wieso Sichuan viel später, nach der westlichen Han-Dynastie (206 v. Chr. - 25 n. Chr.). zu einer so wichtigen Quelle für die Handelsgüter der Seidenstraße geworden ist.
Forscher stehen also nun vor beeindruckenden Zeugnissen einer in Vergessenheit geratenen Zivilisation, durch die womöglich eines Tages die Ursprünge der chinesischen Kultur in neuem Licht erscheinen werden.
Ein anderer, jedoch ähnlich spannender Fund wurde letztes Jahr in Ägypten gemacht, wo Gräber einen völlig intakten Sarkophag mit Skeletten gefunden haben.