Am Mittwochabend, den 17. Februar, ist Microsoft-Gründer Bill Gates zu Gast in der ARD-Talkshow von Sandra Maischberger und ,wie wir es aus Pandemiezeiten gewohnt sind, natürlich nur in digitaler Version. Auf der Agenda stehen das Coronavirus und die Rettung der Erde.
Vertrauen und Akzeptanz im Kampf gegen Covid-19
Bill Gates, der sich mit seiner Stiftung seit Jahren für die Gesundheitsversorgung einsetzt, sieht sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie zunehmend als Opfer von Verschwörungstheoretikern, für deren Thesen hat er jedoch kaum mehr als ein müdes Lächeln übrig - seine Tochter wiederum ist zu Scherzen aufgelegt. Alle Gewinne aus der Impfstoffproduktion würden laut Gates wieder direkt in die Impfkampagne fließen, bei der man seiner Meinung nach einiges hätte besser machen können:
Wenn die richtigen Schritte eingeleitet worden wären, hätten wir weniger als zehn Prozent der Todesfälle und des wirtschaftlichen Schadens, den wir jetzt erleben.
Von einer Impfpflicht hält der Milliardär jedoch ganz und gar nichts. Wichtig sei vor allem die Akzeptanz gegenüber der Impfstrategie und das Vertrauen in die Impfstoffe, denn:
Letzten Endes haben Impfstoffe mehr Leben gerettet als jedes andere medizinische Werkzeug.
Vom Coronavirus zum Klimawandel
Er selbst hat seine Impfung schon hinter sich, doch leider könne man den Klimawandel "nicht so schnell und einfach bekämpfen, wie durch die Herstellung eines Impfstoffes". Doch Bill Gates wäre nicht Bill Gates, wenn er für dieses Problem nicht zumindest auch schon einen Lösungsansatz hätte.
Dieser dürfte jedoch überraschen, denn der Milliardär will den Klimawandel mit Atomkraft bekämpfen. Ja, ganz richtig gelesen. Zu diesem Zweck hat er ein Klimaschutzunternehmen gegründet, das sich auf die "Entwicklung einer supersicheren Kernkrafttechnologie" fokussiert, bei der keine Treibhausgase entstehen.
Gates will sichere Atomkraft
Und der ehemalige Software-Entwickler verfolgt ambitionierte Ziele: Ihm zufolge müssen die CO2-Emissionen geradezu auf null gesenkt werden, um die Erderwärmung endgültig zu stoppen.
Große Worte aus dem Munde des Milliardärs, der regelmäßig für seinen ökologischen Fußabdruck kritisiert wird. Doch wie er selbst versichert, arbeite er ambitioniert daran, diesen zu senken, zum Beispiel indem er seinen Privatjet mit Bio-Treibstoff betankt oder CO2 aus der Luft filtert und einlagert.
Bill Gates appelliert an Offenheit gegenüber Innovationen
Angesichts Deutschlands Atomausstieg hegt der Visionär zwar keine Skepsis, doch er hat einen Rat für uns:
Ich bitte nur darum, dass man einen offenen Geist bewahrt und offen bleibt gegenüber Konstruktionen, die ganz andere Sicherheitsstandards bieten als alles, was wir bisher kannten. Oder man sollte wenigstens bereits sein, sich das anzuschauen.
Dass Deutschland eines Tages zur Atomkraft zurückkehren könnte, scheint aktuell fast ebenso absurd wie die Möglichkeit, eine tatsächlich sichere Kernkrafttechnologie zu entwickeln. Man darf schließlich nicht vergessen, wie Moderatorin Maischberger richtig anmerkt, dass auch die traditionelle Atomkraft vor Tschernobyl und Fukushima als sicher galt.