Das Phänomen ist nicht neu. Seit etwa zehn Jahren werden im Norden Sibiriens massive Löcher gesichtet. Auf den Halbinseln Jamal und Gydan, riesigen und sehr abgelegenen Gebieten in der Nähe der Arktis, sollen etwa 20 solcher Löcher existieren. Diese Monsterhöhlen - mit einem Durchmesser von einigen Dutzend Metern und einer Tiefe von etwa 50 Metern - hinterlassen klaffende Wunden in dem normalerweise gefrorenen Boden. Noch tiefer ist allerdings die 525 Meter tiefe Mine Mir.
Eine neue Studie, die im Earth Prepublication Network ArXiv verfügbar ist, verrät uns mehr über den Ursprung dieses beeindruckenden Phänomens. Und sie steht in Zusammenhang mit der globalen Erwärmung.
Explosionen kündigen schlechte Nachrichten an
Von diesen riesigen Kratern, die über ein großes, dünn besiedeltes Gebiet verstreut sind, sind nur wenige Bilder im Umlauf. Sie entstehen durch gewaltige natürliche Explosionen, die aus dem Untergrund kommen. Die wenigen Bewohner:innen dieser Halbinseln sind manchmal Zeug:innen, alarmiert durch einen ohrenbetäubenden Lärm, der sich über Dutzende von Kilometern ausbreitet, während andere zufällig von Journalist:innen entdeckt wurden. Die wenigen Forscher:innen, die sich mit dem Thema befasst haben, kamen recht schnell zu dem Schluss, dass diese Löcher durch die Explosion einer unterirdischen Methanblase verursacht werden. Aber warum passiert das ausgerechnet an dieser Stelle?
Den Autor:innen der neuen Studie zufolge ist die lokale Geologie besonders stark vom Auftauen des Permafrosts oder Permafrostbodens betroffen, der erdgasreiche Sedimente umschließt. Tatsächlich ist die Dicke dieses 40.000 Jahre alten gefrorenen Bodens in dieser Region sehr ungleichmäßig. Sie kann bis zu 500 Meter tief sein, aber auch nur einige Dutzend Meter. Daher bringen bei steigenden Temperaturen, insbesondere in der Arktis, "unscheinbare Verwerfungen Gas und Wärme unter den Permafrostboden, verformen und schmelzen die Basis", schreiben sie. Das heiße Gas sammelt sich unter der Oberfläche und wird schließlich mit einem Schlag aus dem Permafrostboden freigesetzt. Es war bekannt, dass das Schmelzen dieser Sedimentschicht vergessene Viren freisetzen kann und in einem Teufelskreis noch mehr zur Erwärmung der Atmosphäre beiträgt, aber diese Krater könnten noch größere Auswirkungen haben, indem sie wie riesige Schornsteine wirken, die noch mehr Treibhausgase freisetzen.
Die Studie wurde noch nicht von Fachleuten begutachtet, aber die Schlussfolgerungen der Wissenschaftler:innen legen nahe, dass die Bildung dieser Krater in diesem Teil Sibiriens weitergehen könnte. Einige sind sogar für die Bildung von Seen verantwortlich, die als Thermokarsts bezeichnet werden und wahre Klimabomben sind. Diese Seen enthalten viel Methan und können sich entzünden, was die zahlreichen Brände, die in Sibirien immer wieder auftreten, beschleunigt.
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Verwendete Quellen:
X: @Rainmaker1973
Earth ArXiv: "Formation of giant Siberian gas emission craters (GECs)"
Aus dem Französischen übersetzt von Ça M'Interesse