Bereits 33.000 Tote jährlich: Wenn Antibiotika nicht mehr helfen

In Europa sterben rund 33.000 Menschen jährlich an einer unsichtbaren Gefahr. Was besonders dramatisch ist: Sie wartet oft in Krankenhäusern und ist praktisch nicht zu behandeln.

Viele Menschen besitzen Antibiotika-Resistenz
© Gabriel Vergani / EyeEm@Getty Images
Viele Menschen besitzen Antibiotika-Resistenz

Die Rede ist von antibiotikaresistenten Bakterien, also Bakterien, gegen die keine Antibiotika mehr wirken. Das Problem: Die Forschung kommt nicht hinterher und braucht lange, um Studien zu belegen.

Ein Drittel der Erkrankungen erfolgen in Krankenhäusern

Seit 2007 steige die Zahl der Todesfälle stetig, so der Bericht einer internationalen Forschergruppe im Fachblatt TheLancet Infectious Diseases, welcher sich auf Daten eines europäischen Netzwerks zur Beobachtung antimikrobieller Resistenzen (EARS-Net) bezieht.

Demnach entstünden ein Drittel der Neuerkrankungen in Krankenhäusern oder anderen Einrichtung des Gesundheitssystems, so steht es in dem Bericht der renommierten Forscher-Gruppe.

thumbnail
Antibiotika-Resistenzen kommen häufiger vor als man denkt  Andrew Brookes@Getty Images

In 39 Prozent der beobachteten Fälle seien die Patienten mit einem Keim infiziert, gegen den selbst Reserve-Antibiotika nichts mehr ausrichten können, was eine angemessene Behandlung nicht nur äußerst schwer, sondern teilweise auch unmöglich macht.

Anstrengungen zur Verbesserung der Situation

Um die Situation zu verbessern, seien laut der Forscher gewisse Maßnahmen nötig. So schlagen sie unter anderem vor, dass Antibiotika nur dann verschrieben und eingenommen werden sollen, wenn das wirklich unumgänglich sei.

Zudem sei es wichtig, bestehende Hygienevorschriften in Krankenhäusern unbedingt einzuhalten. Auch wenn die Forschung sich weiterhin antibiotisch wirkenden Substanzen widme, dauere es seine Zeit, bis diese auch entwickelt werden können.

2 Rekordwerte: RKI meldet Inzidenz von über 1.000 und mehr als 200.000 Neuinfektionen 2 Rekordwerte: RKI meldet Inzidenz von über 1.000 und mehr als 200.000 Neuinfektionen