Bedeutender Durchbruch: Covid-Impfung soll Krebspatienten helfen

Wissenschaftler vermuten, dass die Krebsbehandlung von der schnellen Entwicklung des Corona-Impfstoffes profitieren könnte. Hier erfahrt ihr mehr darüber.

Covid-Impfung könnte Krebsbehandlung vorantreiben.
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Covid-Impfung könnte Krebsbehandlung vorantreiben.

Für gewöhnlich dauert die Entwicklung eines Impfstoffes zwischen acht und zehn Jahren. Im Falle von Covid-19 ist es einigen Pharmaunternehmen gelungen, in nur einem Jahr unterschiedliche Impfstoffe zu entwickeln. So auch den Pharmaunternehmen BioNtech und Pfizer.

Was ist ein mRNA-Impfstoff?

Den deutsch-amerikanischen Unternehmen ist es gelungen, in Rekordzeit einen sogenannten mRNA-Impfstoff zu entwickeln. Dabei handelt es sich um eine ganz bestimmte Impfstoffart, für die nicht die Viren selbst verwendet werden, sondern nur die Erbinformation.

Das heißt, bei einer Covid-19-Impfung wird dem Patienten lediglich die "Bauanleitung" für die Produktion von Antikörpern injiziert. Bei anderen Impfstoffen wie der Grippeimpfung werden tatsächlich die Viren in abgeschwächter Form verabreicht, wodurch der Organismus dann Antikörper bildet.

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Covid-Impfung könnte der Krebsbehandlung zum Durchbruch verhelfen.  Natnan Srisuwan@Getty Images

Corona-Impfung liefert Fortschritt in Krebsbehandlung

Besonders an dieser Impfung ist auch, dass sie sich vollständig im Labor herstellen lässt und dies daher deutlich schneller geht.

Wissenschaftler hoffen nun, mRNA-Impfstoffe auch in der Krebstherapie einsetzen zu können, denn dadurch würde eine Behandlung deutlich schneller und auch günstiger, wie Dirk Jäger, Leiter der Abteilung Medizinische Onkologie am Nationalen Centrum für Tumorerkrankung in Heidelberg, gegenüber dem Magazin Focus erklärt:

Mit der mRNA-Technologie könnte man ein geeignetes Krebsmedikament innerhalb von vier bis sechs Wochen produzieren. Das Verfahren ist nicht so teuer wie einen Eiweiß-Impfstoff mit der notwendigen Reinheit herzustellen.

Könnte man gegen Krebs impfen?

Allerdings würde ein eventueller Krebsimpfstoff nicht prophylaktisch eingesetzt, sondern zur Unterstützung einer herkömmlichen Krebsbehandlung, wie zum Beispiel einer Chemotherapie und würde diese somit nicht ersetzen.

So erhoffen sich die Forscher, mit einer regelmäßigen Impfung Tumorreste nach einer Therapie entfernen und die Immunantwort des Körpers stärken zu können.

Ein langer Weg

Einziger Wermutstropfen: Eine Krebserkrankung wird nicht durch fremde Viren hervorgerufen, sondern durch Mutationen körpereigener Zellen, was die Herstellung eines Krebsimpfstoffes erschweren könnte.

Doch die Tatsache, dass es bereits Impfungen zum Schutz vor Gebärmutterhalskrebs und Leberkrebs gibt, bietet Grund zur Hoffnung und hinzu kommt nun auch noch das schnelle und günstige Herstellungsverfahren.

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