Was würde passieren, wenn in eurer Stadt eine Atombombe landet? Auf dieses Schreckensszenario gibt der Simulator eine Antwort. Doch nicht nur das: Das Tool informiert auch über die aktuelle geopolitische Lage.
Atomwaffen: Eine Gefahr für die Menschheit
Hinter der Simulation steht die Stiftung Outrider, ein gemeinnütziger Verein, der das Publikum auf die Gefahren dieser Welt aufmerksam machen möchte. Für die Verantwortlichen existieren zwei große Bedrohungen: Der Klimawandel und ein atomarer Angriff.
Direktorin Tara Drozdenko erklärt:
Atomwaffen und der weltweite Klimawandel sind die größten Gefahren für die Zukunft der Menschheit. Outrider ist der Meinung, dass beide Bedrohungen abgewendet werden können – und das nicht nur durch die Politik, sondern durch die Menschen. Mit guten Tools und Inspiration.
Ein Bewusstsein schaffen
Die Schreckensszenarien haben die Stiftung dazu veranlasst, einen Weg zu finden, der die Gemeinheit sensibler für die Gefahren macht. Genau dies ist auch die Aufgabe des Tools, das entwickelt worden ist.
Wer sich auf der Seite einloggt, kann danach einen Ort angeben, z.B. seinen Wohnort. Eine dunkle Karte erscheint. Vom Zentrum der Stadt breiten sich dann das Feuer, der Druck, die Strahlen aus.
Präzise werden die wichtigsten Daten ermittelt: Wie groß ist das Feuer? Wie weit reichen die Strahlen? Wie stark ist die Schockwelle? Die Zahlen unterscheiden sich von Stadt zu Stadt, wie auch die Anzahl der Toten und Verletzten. Doch immer sind es erschütternde Daten.
Hunderttausende Tote
Würde etwa Paris getroffen, würden 717.584 Menschen sterben und über eine Million verletzt. Vor allem die Hitze der Bombe, die eine Reichweite von 125 Quadratkilometer hat, würde auch mehrere Vororte berühren.
In diesem Beispiel wurde die Wucht einer 300 Kilotonnen schweren Bombe aufgeführt, die W-87, die die USA besitzen. Doch der User kann bei der Simulation auf noch „kraftvollere“ Waffen zurückgreifen: Die Tsar Bomba, die größte Bombe in der Geschichte der Sowjetunion, mit einer Kraft von 50.000 Kilotonnen. Bei einer solchen Bombe würden 6 Millionen Menschen sterben, zweieinhalb Millionen wären verletzt.
„Nuklearwaffen beschützen uns nicht“
Das Tool von Outrider ist bereits die zweite Simulation. Der Vorgänger hieß „Nukemap.“ Alex Wellerstein vom Stevens Institute of Technology in den USA hatte sie entwickelt. Diese App war Experten vorbehalten und konzentriert sich nur auf größere, internationale Städte. Jetzt können die User das Ziel noch präziser bestimmen.
Tara Drozdenko sagt:
Outrider glaubt, dass wir die Probleme dieses Planeten gemeinsamen bekämpfen müssen. Wir leben in einer gefährlichen Welt. Nuklearwaffen beschützen uns nicht – im Gegenteil.
Die Expertin meint, dass „ein Bewusstsein für die Gefahren der erste Schritt zu einer sichereren Zukunft ist.“
Habt ihr euch eigentlich schon mal gefragt, wie man einen nuklearen Angriff ohne Bunker überleben kann? Wir verraten es euch.