Das Phänomen sieht aus, als hätte jemand aus dem All einen Stein in die mauretanische Wüste geworfen und damit eine ringförmige Wirkung wie auf Wasser erzielt. Tatsächlich nutzen Astronaut:innen das Gebilde von rund 45 Kilometern Durchmesser als Marker.
Nur aus dem Weltall sichtbar
Auch Auge Afrikas genannt, beziehungsweise Guelb er Richat oder zu Deutsch Richat-Struktur, durchbrechen die gewaltigen konzentrischen Felsringe das sandige Ocker im westlichen Teil der Wüste.
Das Zentrum des Auges ist laut dem Magazin P.M. über eine Schotterpiste zu erreichen. Auf dem Weg zur Mitte werden die einige Meter hohen Gesteinsringe passiert.
Obwohl der Geologie die Ringe bereits seit den 1930er Jahren bekannt waren, wurde der immense Anblick des Auge Afrikas zum ersten Mal im Juni 1965 offenbar, und zwar durch Bilder der Gemini IV Mission. Diese sollte nach Meteoriteneinschlägen auf der Erdoberfläche Ausschau halten und fand im Zuge dessen das gigantische "Auge" in der Sahara.
Wilde Theorien
Ziemlich sicher ist, dass die Formation mehr als 100 Millionen Jahre alt ist. Weniger sicher ist jedoch ihre Entstehung. Laut Business Insider kursieren wilde Theorien um Guelb er Richat, nach denen es sich bei der Struktur um die Überbleibsel des verschollenen Atlantis handelt. Plato habe diese als "aus konzentrischen Ringen aus Wasser und Land" bestehend beschrieben.
Etwas wahrscheinlicher ist wohl aber die Annahme, dass das Auseinanderbrechen des Superkontinents Pangäa vor zirka 180 Millionen Jahren den Anstoß zur Entstehung dieser Formation gab.
Die anfängliche Theorie, dass es sich beim Auge der Sahara um einen Meteoritenkrater handle, wurde aufgrund fehlender geologischer Beweise verworfen.
Verwendete Quellen:
P.M.: Was ist das "Auge Afrikas"?
Business Insider: Scientists still have questions about the mysterious Eye of the Sahara