Wissenschaftler:innen haben neue Forschungsarbeiten durchgeführt, die das Gesicht der medizinischen Industrie verändern könnten. Die Forscher:innen haben ein Verfahren entwickelt, mit dem Millionen von Dosen eines neuen Impfstoffs in weniger als 100 Tagen hergestellt werden können. Nach ihren Angaben könnte dies unzählige Leben retten.
Die neue Entdeckung könnte dazu führen, dass ein Impfstoff in weniger als 100 Tagen nach der Entdeckung eines Virus entwickelt wird. Darüber hinaus stellt die Studie sicher, dass klinische Versuche in nur 60 Tagen durchgeführt werden könnten.
Vordenker:innen
Zuvor hatte AstraZeneca Plc am Dienstag bekannt gegeben, dass das Unternehmen mit der Universität Oxford zusammenarbeitet, um einen Impfstoff gegen den neuen Omikron-Stamm zu entwickeln.
Omikron hat sich als eine hochgradig übertragbare Variante erwiesen und könnte in Zukunft Probleme verursachen. Eine Sprecherin von AstraZeneca bestätigte:
Gemeinsam mit der Universität Oxford haben wir erste Schritte zur Herstellung eines Impfstoffs gegen die Omikron-Variante unternommen, für den Fall, dass er benötigt wird, und werden uns dabei von den neuen Daten leiten lassen.
Den Forscher:innen zufolge, die hinter dem Projekt stehen, würde dieses neue Verfahren dazu beitragen, das "Moonshot"-Ziel der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) zu erreichen.
Mit dieser Entwicklung könnten Oxfords ChAdOx-Impfstoffe, wie z. B. der Oxford/AstraZeneca COVID-Impfstoff, das Ziel erreichen, den Zeitrahmen für die Impfstoffproduktion zu verkürzen.
Das Papier enthält Einzelheiten darüber, wie schnell ein neuartiger, mit Adenoviren geimpfter Impfstoff in großem Maßstab hergestellt werden kann.
Zeit ist Geld
Wenn die Fabriken für die Anwendung der vorgestellten neuen Methode bereitstünden, könnten innerhalb von 130 Tagen nach der Identifizierung eines neuen Virus eine Milliarde Impfstoffdosen hergestellt werden.
Das ist ein Viertel der Zeit, die derzeit für die Entwicklung der COVID-Impfstoffe benötigt wird. Dr. Sandy Douglas, Leiterin der Forschungsabteilung für Impfstoffherstellung am Jenner Institute der Universität Oxford, kommentiert:
Wenn ein neues Virus identifiziert wird, ist die Impfstoffproduktion ein Wettlauf mit der Zeit. Manche Leute denken, dass mit Adenoviren infizierte Impfstoffe nur langsam hergestellt werden können - und das stimmt einfach nicht.
In dem Bericht wird auch erörtert, wie die Massenproduktion in Zukunft verbessert werden könnte, um die Impfstoffproduktionsrate in jeder Impfstoffanlage nahezu zu verdreifachen und gleichzeitig die Kosten zu senken. Dr. Douglas fügt hinzu:
Der Prozess der Massenproduktion, der Abfüllung in Fläschchen und der Prüfung dauert bei den meisten Impfstoffen ziemlich gleich lang. Was variieren kann, ist die Zeit, die für die Vorbereitung des Produktionsbeginns benötigt wird.