Volkskrankheit Nr. 1: Besonders junge Menschen leiden immer häufiger an Kurzsichtigkeit

Kurzsichtigkeit ist die neue Volkskrankheit unter jungen Menschen. In der Gruppe der 25-Jährigen kommt sie deutlich häufiger vor als bei älteren Gruppen. Noch dazu tritt sie deutlich stärker auf als jemals zuvor.

Smartphone und Co. zerstören unsere Augen
© MarioGuti@Getty Images
Smartphone und Co. zerstören unsere Augen

Immer mehr Studien zeigen, dass junge Menschen unter Kurzsichtigkeit leiden. Schuld daran sollen Bildschirme von Smartphones und PCs sein. Während lediglich 15% der 75-Jährigen kurzsichtig sind, so sind es bei den 50-Jährigen bereits 34% und bei den 25-Jährigen sogar 46%. Das zeigt ein klares Bild: Jüngere Menschen sind häufiger kurzsichtig und gleichzeitig die Gruppe, die am meisten Zeit vor dem Bildschirm verbringt.

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Kurzsichtigkeit: ein weitverbreitetes Phänomen unter der jüngeren Generation  Maica@Getty Images

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Wenn das Auge zu oft und über zu lange Zeiträume auf nahe Objekte, wie einen Bildschirm, sehen muss, erhält es den Impuls zu wachsen. Der Augapfel vergrößert sich unmerklich und kann weit entfernte Objekte nur noch verschwommen wahrnehmen. Objekte, die sich nächster Nähe befinden, sieht man jedoch problemlos und klar.

Kurzsichtigkeit tritt nicht nur immer häufiger auf, sondern wird auch immer stärker. Fünf Prozent der Bevölkerung weisen über sechs Dioptrien auf, was als krankhafte Kurzsichtigkeit gilt und weitere Folgen, wie eine dünnere Netzhaut, mit sich ziehen kann. Normalerweise leiden nur 1-2 % unter derart starker Kurzsichtigkeit.

China startet Projekt gegen Kurzsichtigkeit

Durch das Ausmaß der Kurzsichtigkeit unter der jungen Bevölkerung kann es bereits als neue Volkskrankheit bezeichnet werden. Kinder wachsen mit Smartphones und Tablets in ihrem Alltag auf und verbringen immer weniger Zeit im Freien – gerade in Zeiten des Coronavirus - obwohl genau das der Kurzsichtigkeit vorbeugen kann.

In China, wo das Problem besonders ausgeprägt ist, wurde ein Projekt gestartet, um die Augen der Kinder zu schützen. Sie verbringen eine Stunde am Tag zum Spielen im Freien und nicht vor dem Bildschirm. Dabei zeigen sich erste Verbesserungen. Mit Aufklärungskampagnen und weiteren Projekten will China die neue Epidemie noch weiter im Zaum halten.

Tipps gegen Kurzsichtigkeit

Wer sich vor Kurzsichtigkeit schützen will, kann Chinas Beispiel folgen: Aufenthalte im Freien (was sich momentan etwas problematischer gestaltet, aber zum Glück gibt es ja Balkonien) und verkürzte Zeit vor Bildschirmen schonen das Auge und erhalten die Sehkraft. Wer am Bildschirm arbeitet, sollte einmal pro Stunde bewusst zwei Minuten lang in die Ferne schauen, etwa aus dem Fenster.

Dennoch sollte auf regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen nicht verzichtet werden. Noch werden diese nicht von der Krankenkasse übernommen. Sie kosten etwa 21 Euro - ein Preis, den uns unsere Augen wert sein sollten.

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