Der sogenannte Candida auris wird erstmals 2009 in Japan bei einer Probennahme im Gehörgang eines Patienten entdeckt. Daher stammt auch der Name "auris", das lateinische Wort für "Ohr".
Es handelt sich um einen einzelligen Pilz, sprich einen Hefepilz aus der Gattung der Candida. Dieser "Superkeim" tritt am häufigsten in Krankenhäusern auf, wo er von Patient zu Patient übertragen wird. Manche Forscher warnen bereits vor einer Pilz-Pandemie.
"Man wird ihn nur schwer wieder los"
Wie der National Geographic berichtet, haftet der Candida auris an "Oberflächen wie Bettwäsche, dem Bettgestell und medizinischen Geräten, wodurch er leicht auf die Haut gelangt und so von einer Person auf die andere übertragen werden kann".
Was den Medizinern besonders Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass man den Pilz nur sehr schwer wieder los wird - eine beunruhigende Nachricht während der Pandemie.
Der Candida auris greift Menschen mit geschwächtem Immunsystem an: Säuglinge, ältere Menschen, kranke Menschen und Menschen mit Diabetes. Zu den Symptomen zählen mittelschweres bis starkes Fieber, Muskelschmerzen, starke Erschöpfungserscheinungen. Für geschwächte Personen können diese Symptome äußerst gefährlich sein.
Kaum Behandlungsmöglichkeiten
Häufig ist der Candida auris resistent gegenüber Fungiziden, die man im Falle einer Pilzinfektion einsetzt, weswegen die Behandlung von Patienten mit Candida auris sehr komplex ist. Hinzu kommt, dass es aktuell abgesehen von der Prävention kaum wirksame Medikamente gibt.
Genau genommen spielt die Hygiene bei der Prävention gegen Candida auris eine größere Rolle als Medikamente.
Doch keine Panik, wie Stéphane Bretagne, Professor für Parasitologie und Mykologie vom Pariser Saint-Louis-Krankenhaus sowie stellvertretender Leiter des nationalen Referenzzentrums für invasive Mykosen und Fungizide, gegenüber Sciences et Avenir erklärt:
Es ist kein tödlicher Pilz, dahingehend gilt es die Bevölkerung zu beruhigen. Menschen sind wie die meisten Säugetiere von Natur aus sehr resistent gegenüber Pilzen.