Vor etwa 100.000 Jahren kam es auf der Nordhalbkugel der Erde zu einem gewaltigen Temperatursturz. Die letzte Eiszeit endete vor 11.000 Jahren und brachte viele Tierarten wie den Moschusochsen, das legendäre Wollmammut und den Steppenbison zum Blühen. Gerade letzterer ist es, der uns besonders interessiert.
Der Steppenbison während der Eiszeit
Der heute ausgestorbene Steppenbison bevölkerte während des Pleistozäns von 1,9 Millionen bis 9.000 Jahren v. Chr. den gesamten europäischen Kontinent bis nach Ostrussland. Der Steppenbison war höher und massiver als die heutigen Bisons und hatte lange, nach oben gerichtete Hörner.
Die Eiszeit war zwar für viele Tiere tödlich, ermöglichte aber immerhin die Erhaltung vieler Arten, die in Eis und Schnee gefangen waren. Dies gilt auch für den Bison priscus, so sein wissenschaftlicher Name.
Ein "Mumienbison"
Das Exemplar, das als "Yukagir-Bison" bezeichnet wird, ist so perfekt erhalten, dass das Tier, das in den sibirischen Ebenen gefunden wurde, wie mumifiziert wirkt, als wäre es in der Vergangenheit eingefroren. Es ist das vollständigste Exemplar, das bis heute bekannt ist.
Der Fund stammt aus dem Jahr 9300 vor unserer Zeitrechnung und verrät uns viel über die Morphologie und Anatomie des prähistorischen Tieres. Die mumifizierten Überreste zeigen das Gehirn, das Herz, einige Blutgefäße und den gesamten Verdauungstrakt.
Eine wichtige Ressource für Wissenschaftler:innen
Der Körper des Tieres ist so gut erhalten, dass die Forschenden die Todesursache des Tieres vermuten können. Angesichts des fehlenden Fetts um den Bauch herum vermuten die Wissenschaftler:innen, dass das Tier möglicherweise verhungert ist. Dr. Natalia Serduk von der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau sagt:
Die Büffelmumie von Yukagir ist die dritte von vier vollständigen Mumien dieser Art, die weltweit entdeckt wurden, und eines von zwei erwachsenen Exemplaren, die mit ihren inneren Organen konserviert und unter Tiefkühlbedingungen gelagert wurden.
"Die ausschließlich gute Erhaltung der Bisonmumie von Yukagir ermöglicht direkte anatomische Vergleiche mit modernen Bison- und Rinderarten sowie mit ausgestorbenen Bisonarten, die an der Grenze zwischen Pleistozän und Holozän verschwanden", bezeugt seinerseits Evgeny Maschenko, ebenfalls Forscher am Institut für Paläontologie in Moskau.
Verwendete Quelle:
Geologyin : complete 9000 year old frozen bison mummy found in Siberia
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich