Archäologen entdecken altes Königsgrab: Ausgrabungen liefern Hinweise auf grausame Praktiken

Veröffentlicht am 25. Juni 2024 um 13:11 von Klara Herhaus

"Früher war alles besser" - wirklich? Nein, denn Archäolog:innen haben vor kurzem Spuren von Menschenopfern in einem berühmten Königsgrab entdeckt.

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Während die majestätische Krone und die luxuriöse und imposante Kleidung in der Regel das Vorrecht der Könige sind, müssen tatsächlich aber auch Menschenopfer auf die Liste gesetzt werden. Bei jüngsten archäologischen Ausgrabungen haben Forscher:innen in einem alten Königsgrab Spuren von Menschenopfern entdeckt.

Die Entdeckung von königlichen Opfern?

Die Maya, die Inkas und die Azteken waren wahrscheinlich nicht die einzigen alten Zivilisationen, die Menschenopfer praktizierten. Eine neue Entdeckung, über die in der Zeitschrift Proteomics berichtet wurde, beweist, dass Menschenopfer nicht nur auf dem amerikanischen Kontinent praktiziert wurden. Die Exhumierung fand in Afrika, genauer gesagt im Gebiet des heutigen Benin, statt. Bei der Untersuchung eines alten Königsgrabes fanden Archäolog:innen mehrere Spuren von Menschenopfern.

Seltsame Markierungen an der Wand, die im Laufe der Zeit braun geworden waren, gaben den Expert:innen zunächst Rätsel auf. Als sie sie analysierten, fanden sie heraus, dass sie Proteine enthielten, die nur aus menschlichem Blut stammen konnten. Das Grab befindet sich in einem wichtigen königlichen Komplex, der im 19. Jahrhundert zu Ehren von König Adandozan, dem Bruder von Ghézo von Dahomey, errichtet wurde. Jean Armengaud, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Biowissenschaften Frédéric Joliot, sagte: "Diese Entdeckung ist von größter Bedeutung, da sie konkrete Beweise für die Durchführung von zeremoniellen Opferriten liefert."

Ein Einblick in die Praktiken des ehemaligen Königreichs Dahomey

Den Archäolog:innen zufolge waren die Wände mit Gips sowie mit dem Blut von 41 verschiedenen Personen bedeckt. Die Zahl 41 wird als heilige Zahl angesehen, erklärten die Autor:innen der Studie. Für die Forscher:innen könnte das Blut dieser geopferten Menschen das Blut von feindlichen Gruppen sein. Hauptsächlich von Gegner:innen der Yoruba oder des Oyo-Reiches. Ghezo, ein König, der von 1818 bis 1858 regierte, war für seinen blutrünstigen Charakter bekannt. Die Legende besagt, dass der Weg zu seinem Haus mit den Schädeln und Kiefern seiner Gegner:innen gepflastert war.

Das Königsgrab befindet sich an einer über 200 Jahre alten Stätte und liegt in Abomey, der ehemaligen Hauptstadt des Königreichs Dahomey. Dieses war im 17. und 19. Jahrhundert einer der mächtigsten Staaten Afrikas. Das Königreich Dahomey ist vor allem für seine Amazonen, eine zu 100 % weibliche Miliz, sowie für seine reich verzierten Königspaläste, aber auch für seine menschengroßen zoomorphischen Statuen bekannt.