Ein Impfstoff als Nasenspray zur Bekämpfung von Alzheimer (was übrigens schon Jahre vor den Symptomen ausbricht)? Das hat das Brigham and Women's Hospital in Boston, USA, am 24. November bekannt gegeben. Die Einrichtung will in Kürze die ersten Tests des Impfstoffs am Menschen durchführen.
Ein erster Test am Menschen
Nachdem kürzlich eine experimentelle Behandlung gegen Alzheimer entwickelt wurde, bei der Mäuse ihr Gedächtnis wiedererlangten, soll nun ein Impfstoff getestet werden, allerdings mit dem Unterschied, dass es sich bei den Testpersonen um Menschen handelt.
Sechzehn Menschen im Alter von 60 bis 85 Jahren, die an der Krankheit leiden, haben sich freiwillig für diesen neuartigen Versuch gemeldet. Sie werden zwei Dosen des Impfstoffs im Abstand von einer Woche erhalten.
Der Impfstoff ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung, die auf der Annahme beruht, dass die Stimulierung des Immunsystems dazu führt, dass die Beta-Amyloide im Gehirn, die für den Verlust des Gedächtnisses und der Gehirnleistung verantwortlich sind, abgebaut werden.
"Aktivierung der Immunzellen"
Das auf den Namen "Protollin" getaufte Medikament im Impfstoff wird den Immunzellen helfen, die schädlichen Beta-Amyloide zu vernichten. "Die Idee, Immunzellen zu aktivieren, wird immer zentraler bei der Idee, Alzheimer zu behandeln", erklärt Jeffrey Cummings, Neurologe an der Universität von Nevada in Las Vegas.
Nach Ansicht des Professors wäre ein Impfstoff als Nasenspray wirksamer als eine Injektion. Es muss noch bewiesen werden, dass er für den Menschen ungefährlich ist. Die mit Spannung erwarteten Ergebnisse könnten der Forschung neuen Auftrieb geben und zu einem besseren Verständnis der möglichen Behandlungsmethoden gegen die Krankheit führen.