Manchmal kann die Natur ganz schön beeindruckend und gleichzeitig angsterregend sein. Diese Erfahrung macht auch Susan Geyde, die in der Kleinstadt Rotorua in Neuseeland lebt. Um zwei Uhr morgens wird sie von heftigen Erschütterungen geweckt. Sie denkt sofort an ein Erdbeben. Was sie nicht ahnt: In ihrem Garten hat sich soeben ein Schlammgeysir gebildet.
„Es war spektakulär, aber ich hatte auch etwas Angst“, erzählt sie Radio New Zealand. Und das mit gutem Grund: Der Geysir spritzte Schlamm zehn Meter hoch in die Luft und wurde immer größer. Am nächsten Tag war er bereits doppelt so groß. Die Bilder sind beeindruckend und können im Video angesehen werden.
Ein gefährliches Gelände
Den Experten gemäß entstand der Geysir wahrscheinlich aufgrund des instabilen Geländes, auf dem die Stadt steht. Rotorua wurde nämlich auf einer vulkanischen Bruchlinie gebaut, aus der wohl die Hitze kam, die dieses klaffende Loch verursachte. Zu den Touristenhighlights dieser neuseeländischen Stadt zählen nicht umsonst die geothermische Aktivität, die Schlammbäder und die Thermalquellen.
Fürs Erste wurden Susan Gedye und ihre Angehörigen an einem anderen Ort untergebracht. „Das ist das Problem dabei: Es kann in einer Minute vorbei sein oder morgen, es kann aber auch noch zwei Wochen dauern. Je länger es andauert, umso schlimmer werden die Schäden sein. Es kann sein, dass unser Haus dann nicht mehr bewohnbar ist“, erklärte sie.
Darin liegt die Gefahr der Geysire, die eine wahre Laune der Natur sind. Sie können in unregelmäßigen Intervallen auftreten: unvorhergesehen und ohne, dass man etwas dagegen tun könnte. Neuseeland hat zahlreiche Geysire, darunter den berühmten Waimangu. Dieser Geysir ist zwar mittlerweile eingeschlafen, er hält aber immer noch den Weltrekord für eine 3 000 Meter hohe Wasserfontäne, die er in die Luft schleuderte.