Die alten Ägypter mumifizierten Körper, um sie für die Nachwelt zu erhalten. So könnten die Toten diesen im Leben nach dem Tod wieder bewohnen. Das ist jedenfalls der gängige Glaube. Nun findet eine neue Interpretation Einzug in die Forschung, wie der Business Insider South Africa berichtet.
Fehlinterpretation im viktorianischen Zeitalter
Golden Mummies of Egypt heißt eine neue Ausstellung in Manchester, die sich ab Februar unter anderem diesem Thema widmen wird.
Schuld an der möglichen Fehlinterpretation soll die Forschung des viktorianischen Zeitalters sein. Die Menschen waren damals die ersten, die Mumien untersuchten. Ägyptolog:innen führen die Entstehung der ersten Mumien-Theorie laut Business Insider auf die makabre Faszination der Viktorianer selbst mit dem Leben nach dem Tod zurück.
Von lebendigen Göttern und Statuen
Der neue Zugang zum Geheimnis der Mumien geht von der Annahme aus, dass die ägyptischen Könige und Königinnen als lebendige Götter angesehen wurden. Die Transformation in eine Statue war der Weg, den Herrscher:innen nach dem Tod ihre eigentliche Form wiederzugeben.
Ein Hinweis darauf seien die Masken, die oft mehr wie idealisierte Bilder aussehen als detailgetreue Nachahmungen der Gesichtszüge der Verschiedenen. "Das ist zwar ein subtiler Unterschied, jedoch ein wichtiger", zitiert Business Insider den Kurator am Manchester Museum, Campbell Price.
Ein weiteres Argument sei der Fakt, dass bei einigen Mumien nicht besonders auf eine sorgfältige Konservierung geachtet wurde - wie auch im Fall des Pharao Tutanchamun. "Es ist fast so, [...] als hätten die alten Ägypter nicht gewusst, was sie taten", so Price. Ob oder inwieweit der konservierende Aspekt aber außer Acht gelassen werden kann, steht weiterhin zur Debatte.
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Verwendete Quellen:
businessinsider.co.za: Did we get Egyptian mummies wrong? Preserving the body may not have been the point, experts say