Die Buschbrände in Australien, die sich seit 2019 verbreiten und die ganze Welt dabei das Gefühl hat, ihnen machtlos ausgeliefert zu sein, weil sie einfach nicht unter Kontrolle zu bringen sind, wüten noch immer. Täglich erreichen uns schockierende Nachrichten und Bilder über den Ausmaß der Verwüstung. Das Feuer zerstört nämlich nicht nur hektargroße Flächen an Natur, sondern hat auch schon über eine halbe Milliarde Tiere in den Tod gerissen.
Feuervögel vergrößern das Problem
Doch das Buschfeuer ist noch lange nicht unter Kontrolle. Es bedeutet eine Gefahr für die Biodiversität, durch diese fatalen Brände sind immer mehr Tiere und Pflanzen vom Aussterben bedroht.
Auch wenn das Land regelmäßig von Buschbränden heimgesucht wird, sind diese besonders schlimm und nehmen kein Ende. Doch Feuer sind keine Seltenheit in Australien. Zu dem Menschen und der Natur (Blitze und Dürre) als Auslöser kommt noch ein dritter Auslöser hinzu, wie National Geographic berichtet, der den Aborigines schon seit jeher vertraut ist, den die Wissenschaft aber erst im Jahre 2018 entdeckt hat.
Drei Vogelarten, die den Aborigines schon lange bekannt sind
Der Keilschwanzweih, der Schwarzmilan und der Habichtfalke sind bei den Aborigines unter dem Namen "firehawks" bekannt und sind sogenannte "Feuervögel". Sie legen kein Feuer, doch sie nützen es, um ihre Beute zu fangen. Mit ihren Schnäbeln picken sie brennende Zweige auf und werfen sie etwas weiter weg. Damit verteilen sie das Feuer und vergrößern es.
Dadurch kriechen auch kleinere Tiere und Insekten aus ihren Verstecken heraus, um sich vor dem Feuer zu retten und werden in ihrer Panik zur leichten Beute für diese "Feuervögel", wie die Daily Mail berichtet.
Die Ureinwohner des Northern Territory in Australien kennt diese Vögel schon lange. In Interviews haben sie bereits vor über 100 Jahren davon berichtet. In Zeremonien finden sich zudem Belege für die "firehawks".
Keine neue Entdeckung, doch eine Sensation in der Wissenschaft
Im Jahr 2018 wird eine Studie im Journal of Ethnobiology veröffentlicht, die diese Beobachtungen, Interviews und die Zeremonien der Aborigines umfasst. Co-Autor Mark Bonta, Geograf der Pennsylvania State University hebt jedoch hervor:
Wir machen hier keine [neue] Entdeckung. Die meisten Daten, mit denen wir gearbeitet haben, entstammen der Zusammenarbeit mit den Aborigines. Sie kennen dieses [Phänomen] vermutlich seit 40.000 Jahren oder länger.
Waipuldanya Philipp Roberts erzählt bereits 1964 in seiner Autobiografie "I, the Aboriginal" , verfasst vom australischen Journalisten Douglas Lockwood, von diesen Vögeln und ihrem gefährlichen Verhalten für die Biodiversität, wie National Geographic berichtet:
Ich habe gesehen, wie ein Vogel einen schwelenden Zweig in seinen Klauen packte und ihn eine halbe Meile weiter auf eine trockene Grasfläche fallen ließ. Dann wartete er mit seinen Freunden auf den wilden Exodus der versengten und verängstigten Nagetiere und Reptilien. Als dieser Bereich ausgebrannt war, wurde der Vorgang andernorts wiederholt.