Wie kann man sicher sein, dass man ein prähistorisches Grab vor sich hat? Auch wenn man manchmal versucht ist zu glauben, dass der Fund eines Skeletts ausreicht, um eine Bestattungspraxis erkennen zu können, müssen auch andere Elemente berücksichtigt werden.
Freiwillige Beerdigung oder Zufall der Natur?
Es reicht nämlich nicht aus, ein gut erhaltenes Skelett zu finden, um die Entdeckung einer offiziellen Bestattung zu beweisen. Manchmal können die Umstände der Bestattung auf eine Bestattungspraxis schließen lassen. Um sicherzugehen, muss man sich entweder auf das Skelett verlassen: Ist es vollständig oder nicht? Oder aber man kann das Grab analysieren.
Die in Spanien, genauer gesagt in der Stadt Antequera, entdeckte Grabstätte beweist nicht nur diePraxis der Bestattung, sondern auch, dass die Lage des Grabes eine gewisse Form des Heiligen darstellt. Die Forschenden untersuchen die Symbolik dieses 5.400 Jahre alten Fundes aus längst vergessener Zeit.
Eine Grabstätte am Fuße eines Berges
Das erste Detail: Die Leiche wurde am Fuße eines Berges begraben. Die Archäolog:innen vermuten daher, dass sie für das betreffende prähistorische Volk eine besondere Bedeutung hatte. Auch die Lage und Ausrichtung des Megaliths (prähistorisches Monument, das aus großen Steinen errichtet wurde) in Bezug auf dieSonne lässt auf eine bewusste Entscheidung schließen.
Die Forschenden vergleichen den Tumulus von Newgrange in Irland mit einer der bekanntesten prähistorischen Grabkammern. Wie der spanische Megalith wurde auch dieser so gebaut, dass die Sonne an den Tagen der Sommersonnenwende einfallen konnte.
Das Sonnenlicht
"Newgrange ist viel größer und komplexer als das Grab, das wir [in Spanien] entdeckt haben, aber sie haben etwas gemeinsam: das Interesse der Baumeister, das Sonnenlicht zu einer bestimmten Jahreszeit zu nutzen, um eine symbolische - vielleicht magische - Wirkung zu erzielen", bezeugt der Archäologe an der Universität von Sevilla, Leonardo García Sanjuán, gegenüber LiveScience.
Er fuhr fort: "Sie haben sehr intelligent gearbeitet, um eine Anordnung von Steinen zu schaffen, die graviert und vielleicht auch bemalt waren", sagte er. "Es handelte sich um heilige Gegenstände, die so platziert waren, dass der Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende direkt auf der Rückseite des Zimmers stattfand."
Verwendete Quelle:
LiveScience: 5,400-year-old tomb discovered in Spain perfectly captures the summer solstice
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich