Wer Albert Camus’ Klassiker "Die Pest" gelesen hat, findet darin einige Parallelen zu unserer derzeitigen Situation. In dem Roman versucht eine von der Pest heimgesuchte Stadt mit Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren und Reiseverboten die Krankheit zu besiegen.
Infizierte werden auf Krankenstationen isoliert
Camus’ Ideen für den Roman kommen natürlich nicht von ungefähr. Bis ins 18. Jahrhundert hinein grassierte die Krankheit immer wieder in Europa. Und die Menschen haben damals genau die gleichen Maßnahmen getroffen, wie wir heute, um den "schwarzen Tod" zu besiegen.
Quinto Tiberio Angelerio ist im 16. Jahrhundert Arzt in Sardinien, als seine Heimatstadt Alghero von der Pest heimgesucht wird. Nach dem Ausbruch der Krankheit wird die Stadt abgeriegelt und Infizierte unter Quarantäne gestellt sowie auf Krankenstationen isoliert. Angelerio stellt in einem Handbuch 57 weitere Regeln auf, um sich zu schützen.
Parfüm als Schutzmaßnahme
Versammlungen und größere Menschenmassen sind zu der Zeit tabu! Auch darf nur eine Person pro Haushalt das Haus verlassen. Geländer in Lebensmittelgeschäften sollen Kunden davor schützen, sich zu nahe zu kommen. Genau wie lange Stöcke, mit denen man Anstand zu anderen halten soll.
Angelerio warnt außerdem vor schlechter Luft und fordert Hausbesitzer auf, ihre Wohnungen sauber zu halten und regelmäßig zu lüften. Sogar Möbel sollten desinfiziert werden. Der italienische Arzt empfiehlt sogar Parfüm aufzutragen, da er dies als geeignetes Schutzmittel sieht.
Mit diesen Maßnahmen haben es die Menschen damals geschafft, die Pest in den Griff zu bekommen. Bis heute sind sie ein Beispiel dafür, wie man sich während einer Pandemie verhalten sollte.