Der Stumpfnasenhai, der sich in dunklen Gewässern versteckt hält, ist ein geheimnisvolles Raubtier, das durch seine gigantischen Ausmaße (acht Meter lang und ein schmaler Kiefer mit gezackten Zähnen) erschreckt. Er ist besonders deutlich an seiner Flosse zu erkennen, die viel weiter hinten liegt als bei anderen Haien, die wir kennen.
Tier schwimmt tief im Ozean
Das Tier schwimmt die meiste Zeit in fast 2.500 Metern Tiere, was es für Forscher sehr schwierig macht, das Raubtier zu beobachten. In diesen Tiefen gibt es kein Licht, und um seine Beute zu jagen oder Kadaver zu fressen, die auf den Meeresgrund gefallen sind, hat der Stumpfnasenhai zwei große grüne Augen, die es ihm ermöglichen, im Dunkeln zu sehen.
Die Forscher:innen wissen wenig über das Leben des riesigen Tieres, außer dass er eine Lebenserwartung von bis zu 80 Jahren hat, was ein stolzes Alter ist für dieses beeindruckende Wesen. Ihre Physiologie liegt überraschend nahe an den ersten Vorfahren der Haie, die vor 200 Millionen Jahren auf der Erde gelebt haben.
Anbringen eines Trackers
Was macht der Stumpfnasenhai den lieben langen Tag? Um diese Frage zu beantworten und das Verhalten dieses Tieres zu studieren, reisen die Forscher:innen in die tropischen Gewässer der Bahamas. Sie fangen ein Exemplar und bringen es an die Wasseroberfläche, um ihm dort einen Tracker zu verpassen.
Sie haben zwar einen guten Fang gemacht, aber die Fischer:innen erkennen schnell, dass diese Strategie wahrscheinlich nicht die beste ist. Das Tier steigt in Gewässer auf, an die es nicht gewöhnt ist.
Es verhält sich desorientiert und gestört, was seine Gewohnheiten und seine Reiserouten angeht und damit werden die Daten der Forscher verfälscht. Der einzige Weg, klare Informationen zu erhalten, ist, dem Hai den Tracker in seiner gewohnten Umgebung, also in der Tiefsee, zu verpassen.
20.000 Meilen unter dem Meer
Mit Hilfe ihres U-Bootes dringt das OceanX-Team in die Tiefen vor, um auf das Tier zu stoßen. Die Erkundung ist für die Forscher:innen sehr emotional, als sie auf einige gigantische Exemplare stoßen, die nur wenige Meter von ihnen entfernt schwimmen. Für das Anbringen des Trackers muss das Team sich in Ausdauer üben, wie sie im offiziellen OceanX-Blog berichten:
In der ersten Nacht gab es überall Stumpfnasenhaie, wir feuerten einen Tracker ab, aber er prallte von der Haut eines Weibchens ab. Am nächsten Tag kamen wir zurück, aber es waren keinen Hai mehr da. In der dritten Nacht fanden wir Haie, aber ein riesiger Zackenbarsch kam dazwischen und der Tracker wurde auf ihn abgefeuert.
Am Ende der vierten Nacht gelingt es dem Team schließlich, ihr Werk zu vollbringen, indem es einen GPS-Tracker auf einem männlichen Stumpfnasenhai befestigt.
Eine neue Technik zur Analyse der Unterwasserfauna
Die Forschenden, die sehr stolz darauf sind, dieses Experiment erfolgreich durchgeführt zu haben, warten gespannt auf die Positionsdaten. Diese neue Methode könnte vom Team in Zukunft eingesetzt werden, um weitere Arten zu untersuchen:
Nachdem wir nun bewiesen haben, dass diese Methode mit dem Stumpfnasenhai funktioniert hat, können wir dies bei anderen Bewohnern der Tiefsee in Betracht ziehen, um ihre Bewegungen und ihr Verhalten zu untersuchen.