Amon Göth war als der "Schlächter von Plaszow" bekannt. Ein grausamer Name für eine grausame Person, seine Untaten lassen noch heute die Köpfe schütteln. Wie n-tv berichtet soll Göth "willkürlich" Lagerinsassen erschossen haben.
Der Mörder von Plaszow
Doch am liebsten soll Göth morgens getötet haben und das mit seinem Gewehr "vom Balkon der Lagervilla in Plaszow" aus. Im Frühjahr 1943 übernahm der österreichische Kommandant das Zwangsarbeitslagers Krakau und "gebärdete sich 500 Tage lang als ebenso sadistischer wie unersättlicher Mörder".
Um den späteren SS-Hauptsturmführer Amon Göth schwebe "bis heute das Sinnbild des sadistischen KZ-Kommandanten", der jemanden "aus Lust tötete" und "sich an den Häftlingen hemmungslos bereicherte".
Aus Lust getötet
Als gebürtiger Amon Leopold Göth wurde der Schlächter 1908 in eine "gutbürgerliche" Wiener Familie geboren. Doch als junger Schüler sei er schlecht gewesen, interessiere sich eher für "rechtsnationale Ideen", heißt es weiter.
Später ist er als Verlagsbuchhändler unterwegs, doch auch für die Nazis. 1931 trat Göth in die NSDAP ein, kurze Zeit später wurde er Mitglied der SS. Dabei habe er sich besonders skrupellos gezeigt und sei so schnell in der Hierarchie "des nationalsozialistischen Machtapparats" aufgestiegen.
Der Mörder in Polen
Im Jahr 1940 ließ sich Göth nach Polen "abkommandieren" und zog "in den inneren Kreis der Mörder ein". Er sei "ehrgeizig bis zur Selbstaufgabe, aggressiv und bereit zu töten", so der Autor Johannes Sachslehner. Der Historiker veröffentlichte die Lebensgeschichte von Göth in seinem Buch "Der Henker" von 2013.
Darin veröffentlichte der Autor nicht nur die Morde von Göth, sondern auch einige Zeugnisse der jüdischen Häftlinge in Plaszow. Laut Sachslehner sei Göths Leben "eine exemplarische Geschichte eines jungen Österreichers, der vom idealistisch gesinnten braunen 'Revolutionär' zum gewissenlosen Akteur des Massenmordes wurde", so n-tv weiter.
"Brauner Revolutionär"
Für seine blutige Jagd auf Menschen ließ sich Göth mit "Pelzen, Juwelen und anderen Wertgegenständen" bezahlen. Angeblich habe sich der Schlächter von Plaszow innerhalb von Sekunden "in eine Bestie" verwandelt unter Alkoholeinfluss.
Insgesamt soll der Nazi 500 Menschen "eigenhändig ermordet haben", darunter auch Kinder. Den Zeugnissen zufolge wusste man, sobald "Göth mit Tirolerhut, weißen Handschuhen und Schal im Lager auftauchte", dass er "in Mord-Laune sei", so der Autor in seinem Buch über Göths dunkles Leben.
Alles hat ein Ende
Doch im September 1944 folgt das Ende von Göths Herrschaft. Er wurde verhaftet und das wegen Diebstahl, also "wegen der Aneignung von Wertgegenständen und Geld jüdischer Häftlinge mit dem Ziel persönlicher Bereicherung".
Nachdem überlebende Juden und Jüdinnen gegen den Mörder aussagten, wurde Göth 1945 an Polen ausgeliefert. Er wurde schließlich zum Tod am Galgen verurteilt. Das Urteil: Schuld am Mord von mehr als 8.000 Menschen in Plaszow, Mitschuld am Tod 2.000 Menschen bei der Liquidierung des Krakauer Ghettos 1943 und Schuld an weiteren Hunderten Morden. Seine letzten Worte seien "Heil Hitler" gewesen, so die Quelle weiter.
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Verwendete Quellen:
n-tv: 'Amon Göth, der Schlächter von Plaszow'
Süddeutsche Zeitung: 'Morden, bereichern, intrigieren'