Bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurden acht Badmintonspielerinnen aufgrund von Spielmanipulation in der Doppelkonkurrenz disqualifiziert, da sie versuchten, in der K.O.-Runde auf leichtere Gegner zu treffen.
Der Italiener Dorando Pietri erreichte 1908 beim Marathon mit einem großen Vorsprung das Stadion. Dort war er nur noch eine halbe Stadionrunde vom Olympiasieg entfernt. Aufgrund seiner völligen Erschöpfung hatte Pietri Schwierigkeiten, sich zu orientieren und die Kampfrichter mussten ihm helfen, über die Ziellinie zu kommen.
Das 100-Meter-Finale bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul war ein denkwürdiger Moment: Ben Johnson aus Jamaika übertrumpfte seinen Konkurrenten Carl Lewis aus den USA in beeindruckenden 9,79 Sekunden und wurde am nächsten Tag des Dopings überführt.
1912 hat Jim Thorpe Gold im Zehn- und Fünfkampf gewonnen. Später wurden ihm seine Medaillen aberkannt, da er zuvor zwei Jahre in einer semiprofessionellen Baseball-Liga gespielt hatte und somit gegen die Amateurregelungen verstoßen hatte. Im Jahr 1983 wurde er posthum vom Olympischen Komitee rehabilitiert.
Bei der Siegerehrung des 200-Meter-Laufs bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt recken Tommie Smith und John Carlos, USA, ihre Fäuste, gehüllt in schwarze Handschuhe. Damit unterstützen sie die "Black Power"-Bewegung und werden bestraft, indem sie das olympische Dorf verlassen müssen.
Der Finne Paavo Nurmi galt bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles als Topfavorit. Doch er wurde kurz vor den Spielen wegen einer Verletzung des Amateurstatuts lebenslang gesperrt. Der Auslöser soll eine zu hohe Reisekostenabrechnung gewesen sein. Pikant: Der damalige Präsident des internationalen Leichtathletikverbands war Schwede.
Im Jahr 1936 in Berlin strebte Adolf Hitler danach, die "Überlegenheit der deutschen Herrenrasse" weltweit zu präsentieren. Jüdische Sportler wurden von den Wettbewerben ausgeschlossen. Die Fechterin Helene Mayer, deren Vater jüdischer Abstammung war, erhielt aufgrund ihrer herausragenden Leistungen die Möglichkeit, für Deutschland anzutreten. Nach dem Gewinn der Silbermedaille zeigte sie den Hitlergruß im Berliner Olympiastadion.
Die Geschwister Tamara und Irina Press erregten bei den Olympischen Spielen 1964 große Aufmerksamkeit. Zusammen holten sie Gold- und eine Silbermedaille in Disziplinen wie Diskuswurf, Kugelstoßen, 80 Meter Hürden und Fünfkampf. Aufgrund ihrer herausragenden Leistungen kamen immer wieder Fragen bezüglich des Geschlechts der Schwestern auf.
Bei den Olympischen Spielen 2008 wird der kubanische Taekwondo-Kämpfer Angel Valodia Matos nach einer Verletzung und der anschließenden Disqualifikation durch den schwedischen Kampfrichter Chakir Chelbat kontrovers. Seine Reaktion, ein Fußtritt ins Gesicht des Kampfrichters, führt zu seiner lebenslangen Sperre.
Das Deutsche Nationale Olympische Komitee, zusammen mit den USA und 61 weiteren Verbündeten, entscheidet sich, die Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau zu boykottieren. Dies geschieht aufgrund des sowjetischen Einmarschs in Afghanistan. Als Reaktion darauf blieb die UdSSR vier Jahre später den Sommerspielen in Los Angeles fern.
Der sowjetischen Modernen Fünfkämpfer Boris Onischtschenko wurde in Montreal beim Manipulieren seines Degens erwischt, als er mit einem versteckten Knopf unverdiente Treffer auslöste. Der Betrug führte zur Disqualifikation des sowjetischen Teams und zu Onischtschenkos lebenslanger Sperre.
Bei den Olympischen Spielen 1988 erleidet Boxlegende Roy Jones Jr. als 19-Jähriger eine kontroverse Niederlage im Finale gegen Si-Hun Park, trotz überzeugender Dominanz. Der Skandalurteil-Sieg für den Südkoreaner bei heimischem Publikum erschüttert die Boxwelt.
Vor den Olympischen Spielen verpassen die griechischen Sprintstars Kostas Kenteris und Ekaterina Thanou eine Dopingkontrolle und behaupten, in einen Unfall verwickelt zu sein, was zu ihrem Ausschluss und später zu einer zweijährigen Sperre führt.
Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking erregen die auffallend jungen aussehenden chinesischen Turnerinnen Misstrauen bezüglich ihres Alters, insbesondere die Doppelgoldmedaillengewinnerin He Kexin (Bild). Verdachtsmomente auf Altersmanipulation werden laut, bleiben jedoch ungeklärt.
Betty Heidler erlebt bei einem Wettbewerb Dramatik, als ihre Hammerwurf-Weite fälschlicherweise verloren geht und zunächst eine kürzere Distanz einer Konkurrentin unter ihrem Namen angezeigt wird. Nach ihrem Protest und anfänglich erfolgloser Suche erscheint ihre echte Weite von 77,12 Metern auf dem Computer, was ihr letztlich nachträglich die Silbermedaille einbringt, nachdem die ursprüngliche Siegerin des Dopings überführt wurde.
2016 in Rio zeigen sich die Cariocas von ihrer leidenschaftlichen, aber auch unsportlichen Seite, als sie den französischen Stabhochsprung-Olympiasieger Renaud Lavillenie mit Buhrufen bedenken, um den brasilianischen Athleten Thiago Braz da Silva zu unterstützen, der schließlich mit 6,03 m Gold gewinnt, während Lavillenie Silber holt.
Im olympischen Wasserball-Halbfinale 1956 zwischen Ungarn und der UdSSR steht mehr auf dem Spiel als nur der sportliche Wettkampf – politische Spannungen durch die Niederschlagung der ungarischen Demokratiebewegung durch sowjetische Truppen kochen hoch. Als ein sowjetischer Spieler den Ungarn Ervin Zador verletzt, eskaliert die Situation, und das Spiel wird vorzeitig mit einem ungarischen Sieg von 4:0 abgebrochen.
Hans-Gunnar Liljenwall geht als erster Athlet in die Geschichte ein, der bei den Olympischen Spielen für Doping disqualifiziert wurde, als er 1968 für Alkoholkonsum vor dem Wettkampf des Modernen Fünfkampfes seine Bronzemedaille verlor.
Die US-Basketballmannschaft, ungeschlagen bei Olympischen Spielen, verliert 1972 gegen die UdSSR im Finale nach einem umstrittenen Ende. Trotz Jubel der Amerikaner über den vermeintlichen Sieg führte ein Zeitmessungsfehler dazu, dass die Sowjets den siegbringenden Korb in den letzten Sekunden erzielten und mit 51:50 gewannen, was zum Boykott der Siegerehrung durch das US-Team führte.
Der Frauen-Marathon von 1984 in Los Angeles bot dramatische Momente, als Gabriele Andersen Schiess völlig erschöpft und dehydriert das Stadion betrat. Nach fast 42 Kilometern schleppte sie sich schwankend und entkräftet zum Ziel, während die Helfer unsicher waren, wie sie reagieren sollten.