Je nach Person, aber auch je nach Zivilisation, wird der Tod eines Menschen unterschiedlich erlebt und wahrgenommen. Die Aussicht auf ein Leben nach dem Tod oder eine Reinkarnation kann beispielsweise dabei helfen, die Situation besser zu begreifen. Dasselbe gilt für Bestattungsriten, also Zeremonien zur Begleitung ins Jenseits. Hier sind die Top 3 der einzigartigsten Riten der Welt.
Der Totenkult - ein besonderer Bestandteil vieler Kulturen
Das Wörterbuch Larousse definiert den Tod folgendermaßen: "Endgültiger Verlust der für das Leben charakteristischen Eigenschaften eines Lebewesens (Organ, Individuum, Gewebe oder Zelle), der seine Zerstörung zur Folge hat" - es handelt sich also um einen theoretisch irreversiblen Zustand. Dennoch gibt es zahlreiche Berichte von Nahtoderfahrungen - so etwa von dieser Frau, die während einer solchen Erfahrung den Himmel und Jesus gesehen haben will.
Wenn bei einem Menschen der Körper nicht einbalsamiert, d. h. zur Konservierung behandelt wird, werden alle organischen Teile im Laufe der Zeit durch Bakterien, aber auch durch die Umgebungsluft zersetzt. Kälte konserviert dabei besser als ein tropisches Klima. Auch Brust- und Gesäßimplantate überstehen den Zahn der Zeit problemlos.
Die Beziehung zum Tod ist sowohl individuell als auch kulturell geprägt. In Mexiko oder Kambodscha zum Beispiel ehren die Menschen ihre Vorfahren noch immer durch Opfergaben oder indem sie ihnen bei Familienfeiern einen Platz am Tisch reservieren. So haben viele Rituale keine Ähnlichkeit mit den im Westen üblichen Aufbahrungen oder Einäscherungen.
Top 3 der erstaunlichsten Bestattungsformen der Welt
Da sie in der Regel Teil eines bestimmten Glaubens sind, sind diese Bestattungsrituale in vielerlei Hinsicht einzigartig. Hier ein kurzer Überblick:
Die Himmelsbestattung
Dieses Ritual, das in den Bergen stattfindet, hat eine tiefe religiöse Bedeutung, da die Anwesenheit eines Mönchs erforderlich ist. Dabei wird der zerstückelte Körper des Verstorbenen der Luft ausgesetzt. Dieser wird mit Mehl und Yakmilch vermischt, bevor er von Geiern gefressen wird. Dieses Bestattungsritual wird in China, Tibet, der Mongolei und Nepal praktiziert.
Famadihana
Diese Praxis wird in Madagaskar praktiziert und ist als "Umbettung der Toten" bekannt. Etwa alle fünf bis sieben Jahre wird der oder die Verstorbene wieder ausgegraben und die Überreste des Körpers in neue Leichentücher gewickelt, bevor er erneut begraben wird. Nach madagassischer Tradition ermöglicht dies den Toten, den Übergang ins Jenseits besser zu vollziehen und die Verbindung zu den Lebenden zu stärken.
Der Bestattungsbaum
Obwohl diese Bestattungsform nicht mehr praktiziert wird, kann man noch Überbleibsel davon finden. Sie ist in Asien, insbesondere in China, Indonesien und auf den Philippinen praktiziert worden und bestand darin, die Särge der Toten in Bäumen oder auf Klippen aufzuhängen.
Verwendete Quellen:
Spiegel: "Tibetisches Bestattungsritual: Hol sie der Geier"
Planet Wissen: "Madagaskar: Leichenwendfest auf Madagaskar"
Past Time Stories: "Reihe Bestattungsriten – Teil 10: Der Totenbaum"
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich