Haie existierten schon vor über 100 Millionen Jahren, lange bevor die ersten Dinosaurier auftauchten. Dies wurde durch den Fund eines Fossils in der Nähe des Atlasgebirges in Marokko 2019 bestätigt, das von einem 370 Millionen Jahre alten Hai stammt.
Haie sind in praktisch allen Meeresgebieten zu finden, von den Polargebieten bis zu den tropischen Gewässern. Sie leben sowohl in Küstengewässern als auch in der Tiefsee.
Ohne Haie würde das ökologische Gleichgewicht schnell gestört werden. Ein konkretes Beispiel hierfür ist, dass Haie Rochen fressen. Diese wiederum ernähren sich von Muscheln. Sollten die Haie aussterben, würden die Rochen stark zunehmen und die Population der Muscheln gefährden.
Die Haie haben winzige Öffnungen als Ohren an ihrem Kopf, die kaum sichtbar sind. Trotzdem zeichnen sie sich durch ihr sehr gutes Gehör aus. Tatsächlich können Haie andere Meeresbewohner bis zu einer Entfernung von 600 Metern hören.
Wenn ein Zahn abbricht, wird er problemlos durch einen aus den hinteren Reihen ersetzt. Das Gebiss der Haie wird auch als "Revolvergebiss" bezeichnet. Ein Hai kann im Laufe seines Lebens - abhängig von der Art - bis zu 30.000 Zähne nutzen.
Die Körperstruktur der Haie besteht nicht aus Knochen, sondern aus Knorpelgewebe. Ähnlich wie Chimären gehören Haie zur Gruppe der Knorpelfische und unterscheiden sich dadurch deutlich von den weit verbreiteten Knochenfischen.
Haie haben eine gute Nase, die hauptsächlich über das Riechzentrum im Gehirn funktioniert. Das eigentliche Riechorgan befindet sich in den seitlichen Nasenkammern des Mundes und kommuniziert mit dem Vorderhirn und dem zentralen Nervensystem, wenn Geruchspartikel im Wasser aufgenommen werden.
Haie besitzen ein hervorragendes Geruchssinn, der es ihnen ermöglicht, Blut über eine Distanz von etwa 400 Metern wahrzunehmen. Es dauert jedoch eine Weile, bis der Geruch die Haie im Wasser erreicht.
Haie sind in allen Ozeanen der Welt verbreitet. Einige Arten leben auch in Flüssen, wie in Südasien und Nordaustralien. Der Bullenhai hingegen kann auch in Afrika im Sambesifluss und in Mittelamerika bis hin zum Nicaraguasee gefunden werden.
Im Unterschied zu Haien, die in der Nähe von Riffen oder am Meeresboden leben, müssen Hochseehaie stets mit offenem Maul schwimmen, damit Wasser durch ihren Mund in die Kiemen strömt. Dabei wird dem Wasser der Sauerstoff entzogen und ins Blut abgegeben.
Videos demonstrieren, wie Haie Taucher:innen identifizieren, die sie bereits kennen. Sie schwimmen auf sie zu, heißen sie willkommen und lassen es sich gefallen, ausgiebig am Kopf gestreichelt zu werden.
Gemäß der Rote Liste der gefährdeten Arten gelten 37,5 Prozent von mehr als 530 Arten als bedroht. Eine Hai-Art wird als bereits ausgestorben angesehen.
Gewöhnlich bewegen sich Haie mit einer Geschwindigkeit von etwa 30 km/h. Allerdings kann diese Geschwindigkeit gesteigert werden, wie beim Kurzflossen-Mako, der beeindruckende 80 km/h erreichen kann.
Bereits die Embryonen einiger Haiarten besitzen die Fähigkeit, das elektrische Feld von Fischen zu erkennen, die eine Gefahr für sie darstellen. Sobald sie einen möglichen Feind lokalisiert haben, reduzieren sie ihre Atmung vollständig, um für den Angreifer unsichtbar zu bleiben.
Auch innerhalb der Hai-Population gibt es unterschiedliche Persönlichkeiten: Manche Haie ziehen es vor, alleine zu bleiben, während andere die Gesellschaft bevorzugen.
Kokosnüsse stellen eine größere Gefahr für den Menschen dar als Haie. Jährlich sterben etwa zehn Menschen durch Haiangriffe, während rund 150 Menschen ihr Leben durch herunterfallende Kokosnüsse verlieren.
Es gibt viele Geschichten über Begegnungen mit Haien, die oft unnötig Angst und Panik auslösen. Obwohl es jedes Jahr etwa 100 Haiangriffe gibt, führen nur etwa fünf bis zehn davon zu einem tödlichen Ausgang.
Es ist unmöglich, die Gesamtanzahl aller Arten zu bestimmen, aber bei vielen Arten ist ein rückläufiger Trend zu beobachten und die Überfischung nimmt stark zu.
Grönlandhaie können ein sehr hohes Alter erreichen, sogar mehrere Hundert Jahre. Der Rekordhalter unter den Grönlandhaien wurde etwa 400 Jahre alt. Erst im stolzen Alter von ungefähr 150 Jahren werden sie erst geschlechtsreif.
Haie, die als Beifang in Fischernetzen gelandet waren, wurden an Meeresparks und Zoos veräußert, meist Jungtiere. Alle diese Haie, die in solchen Einrichtungen gefangen gehalten und zur Schau gestellt wurden, verstarben innerhalb weniger Monate.