Katjes-Fruchtgummis kommen ohne tierische Gelatine aus. Das gefällt nicht nur Veganern. Auch für Muslime ist Schweinegelatine ein Ausschlusskriterium. Weil das so ist, hat sich Katjes dazu entschlossen, mit einem Clip gezielt Muslime anzusprechen: „Die Zielgruppe von Katjes ist vielfältig. [...] Dazu zählen auch junge Musliminnen, bei denen der Verzicht auf tierische Gelatine eine bedeutende Rolle spielt.“
Die Werbung zeigt eine junge, hübsche Frau. Sie isst Katjes und lächelt dabei in die Kamera – und trägt Kopftuch. Wie andere muslimische Frauen auch. Während die einen Katjes für den Clip loben („Geht doch! #Katjes mit Mut zur Völkerverständigung“), stören sich andere an dem Kopftuch: „Dieser Werbespot ist ja mal wirklich gelungen, Frauen kämpfen darum ihr Kopftuch abzulegen, und ihr verherrlicht es noch!“ Auch einzelne Boykott-Aufrufe werden laut.
Katjes selbst nimmt die Aufregung gelassen. Der Hersteller verweist im Übrigen auf die weiteren Clips der Werbereihe: In diesen sind andere Frauen zu sehen, ohne Kopftuch. Katjes erklärt: „Die drei Gesichter der Kampagne stehen jede für sich für die junge, fröhliche, natürliche und etwas freche Seite der Marke.“ Zuletzt hatte L'Oréal mit einer vergleichbaren Werbekampagne für Schlagzeilen gesorgt.