Olaf Scholz hat bereits eine beachtliche Karriere hinter sich: Bürgermeister von Hamburg, Bundesminister der Finanzen, Vizekanzler unter Angela Merkel und jetzt sogar Kanzler. Beruflich geht es für ihn also bergauf.
Merkels Vermächtnis
Der 63-Jährige SPD-Politiker hat den Sprung zum Bundeskanzleramt geschafft. Gemeinsam mit Annalena Baerbock (Grüne) und Armin Laschet (CDU) kämpfte er um die Nachfolge von Angela Merkel.
Fest steht: Als Kanzler:in verdient man nicht schlecht, Merkel macht's vor. Aber auch die Ex-Kandidierende Laschet und Baerbock können sich nicht über ihre Einkommen beschweren. Genauso wenig wie Olaf Scholz.
Gehalt und Pauschalen
Der SPDler und seine Frau Britta Ernst, die brandenburgische Ministerin für Bildung, Jugend und Sport, verdienen gemeinsam rund 30.000 Euro. An Armut leiden die beiden also nicht! Aber wie viel davon steuert der Finanzminister bei?
Von 2007 bis 2009 ist er Bundesminister für Arbeit und Soziales gewesen. In dieser Zeit hat er laut dem Bund der Steuerzahler etwa 16.254 Euro pro Monat bekommen, Was einem Jahreseinkommen von rund 195.048 Euro brutto entspricht. Dazu kommt damals noch jährliche steuerfreie Pauschale in Höhe von 3.681 Euro.
Kein Gehalt als Vizekanzler
Als Bürgermeister von Hamburg von 2011 bis 2018 bekommt Scholz noch einmal eine Finanzspritze und verdient sage und schreibe 199.600 Euro brutto im Jahr.
Wie setzt sich letztere Zahl zusammen? Ganz einfach: 15.993 Euro Grundgehalt, 115,67 Euro Familienzuschlag und 639,11 Euro Aufwandsentschädigung.
Dagegen sieht es wie ein Abstieg zum Bundesfinanzminister aus, denn als solcher verdient der SPD-Kanzlerkandidat "nur" 185.500 Euro im Jahr. Daraus ergibt sich ein monatliches Gehalt von aktuell circa 15.156 Euro (inklusive Dienstaufwandsentschädigung). Hinzu kommt eine jährliche Pauschale in Höhe von 3.681 Euro.
Wenn ihr jetzt denkt, dass Olaf Scholz als Vizekanzler noch einen zusätzlichen Batzen Geld bekommt, der irrt sich gewaltig. Denn das Amt gilt als Ehrenamt und wird nicht extra vergütet.
Sieht Olaf Scholz sich als reich an?
Fühlt sich jemand, der über 185.000 Euro im Jahr verdient, reich? Letztes Jahr äußert sich Olaf Scholz in einer Politsendung in der ARD dazu und sagt, dass er sich nicht als reich, sondern als Bürger der oberen Mittelschicht gelte.
Daraufhin erntet der Politiker einen Shitstorm und korrigiert sich via Twitter selbst. Er denkt sich sogar ein neues Wort aus und bezeichnet sich als "Sehrgut-Verdiener":
Um meine Sicht mal klarzustellen: Als Vizekanzler gehöre ich zu den Sehrgut-Verdienern in unserem Land – jede/r kann nachlesen, wie gut. Und auch, dass wir höhere Sätze für Sehrgut-Verdiener wollen. Also auch für mich. Weil es gerecht ist. Dafür stehe ich als Kanzlerkandidat.
Ab 3.000 Euro gilt man als reich
Vor Kurzem stellt Scholz dann aber gegenüber der Bild-Zeitung klar: "Mit meinem Gehalt ist man in Deutschland reich." Schließlich gilt man schon mit einem Gehalt ab 3.440 Euro netto im Monat zu den oberen zehn Prozent der Bevölkerung.
Mit seinem neuen Posten als Bundeskanzler dürfte zu seinen 15.000 Euro noch ein ordentlicher Zuschlag kommen. Seine Vorgängerin Angela Merkel verdient nach dem Bundesministergesetz 25.000 Euro monatlich. Hinzu kommt beispielsweise die steuerfreie, reduzierte Kostenpauschale, weshalb ihr Gesamtgehalt weitaus über den 25.000 Euro liegt.