Rentierherden haben eine ganz eigene Technik, um ihren Feinden zu entkommen. Schon in den alten Schriften der Wikinger werden die faszinierenden "Stürme der Rentiere" beschrieben. Nun ist es dem Sender PBS erstmals gelungen, dieses Phänomen im Rahmen einer Dokumentation auch filmisch festzuhalten (s. Video).
Dokumentarfilm zeigt Luftaufnahmen
Der Dokumentarfilm zeigt einen als Jäger verkleideten Mann, der sich einer Herde nähert und im Begriff ist, einen Pfeil auf diese abzuschießen. Augenblicklich laufen die Rentiere los und folgen dabei einem wirbelsturmförmigen Muster. Luftaufnahmen zeigen die Flucht von oben und bestätigen, dass die Herde das Muster einer sich schließenden Spirale abläuft.
Von oben betrachtet sieht die Rentierherde tatsächlich aus wie ein Wirbelsturm. Sobald die Gefahr vorüber ist, können sich die Pflanzenfresser entspannen und in freundlichere Gebiete aufmachen.
Eine gute Methode zum Schutz vor Feinden
Auch wenn dieses Verhalten der Rentiere schon unseren Vorfahren bekannt war, so ist es nun zum ersten Mal gelungen, solch präzise Aufnahmen davon zu bekommen.
Ziel dieses Verhaltens? Den Feinden entkommen. Egal ob Wolf, Bär oder Mensch, den Jägern fällt es schwer, ein sich bewegendes Ziel anzuvisieren. Auch wenn der Mensch die Rentiere mit Pfeil und Bogen auch von Weitem erlegen kann, so ist es für Tiere wesentlich schwieriger, eine Herde in Bewegung anzugreifen.
Selbst bei Rentieren in Gefangenschaft lässt sich dieses Verhalten noch beobachten, wie Wissenschaftler vor einigen Jahren feststellten. Fühlen sie sich bedroht, laufen die Tiere auch in Parks und Zoos entgegen des Uhrzeigersinns los.
Begehrte Beute der Wikinger
Bei den Wikingern waren die großen Hirsche eine begehrte Beute, denn sie lieferten nicht nur wichtige Nahrung, sondern die Wikinger konnten auch ihre Haut für Gewand und Zelte nutzen und das Fett als Feueranzünder.
Die Wikinger waren begnadete Jäger, die sich nicht nur von Rentierfleisch, sondern auch von Vögeln, Fischen, Robben und ganz selten sogar von Walen ernährten.
Jagd mit Pfeil und Bogen
Sie jagten ihre Beute aus der Entfernung mit Pfeil und Bogen, um sich nicht selber in Gefahr bringen zu müssen, was sehr nützlich sein konnte, wenn man nicht von einer ängstlichen Herde überrannt werden wollte.
Auch wenn ihre Jagdtechniken noch recht unerforscht sind, so kommen mit dem Schmelzen der Gletscher immer mehr ihrer Werkzeuge zum Vorschein. Wie zum Beispiel in Norwegen, wo das Eis regelmäßig Gegenstände freigibt, die uns helfen, mehr über die Bräuche und Jagdmethoden der Wikinger zu erfahren.