Dieses Jahr sollte ganz im Zeichen des Platin-Jubiläums der Königin stehen. Es wurde bislang jedoch von dem Fall des sexuellen Missbrauchs durch Prinz Andrew überschattet. Der Fall wurde zwar mittlerweile beigelegt, aber nun scheint Prinz Charles (der seinen Bruder nicht mehr in Windsor sehen möchte) ins Visier genommen zu werden. Die Metropolitan Police hat nämlich eine Untersuchung über eine seiner Wohltätigkeitsorganisationen eingeleitet.
Die Vorwürfe
Es wurde behauptet, dass die Prince's Foundation einem saudischen Staatsbürger im Austausch gegen eine Spende für Restaurierungsprojekte, die für den Prinzen von Interesse sind, Ehrenhilfe angeboten hat. Die Met Police untersucht die Vorwürfe auf der Grundlage des Honours (Prevention of Abuses) Act 1925.
Bislang hat die Polizei niemanden verhaftet oder befragt. Die Prince's Foundation erklärte, es sei "unangemessen, sich zu einer laufenden Untersuchung zu äußern". Nach Angaben der Polizei kooperiert die Stiftung bei den Ermittlungen:
Die Stiftung stellte eine Reihe von relevanten Dokumenten zur Verfügung.
Clarence House bekräftigte erneut, dass Prinz Charles "keine Kenntnis von dem angeblichen Angebot von Ehrungen oder der britischen Staatsbürgerschaft auf der Grundlage von Spenden an seine Wohltätigkeitsorganisationen" habe.
Prinz Charles, der für eine schlankere Monarchie eintritt, ist Präsident der Stiftung, beteiligt sich aber nicht an deren Leitung oder am Tagesgeschäft.
Die Vorwürfe tauchten erstmals im September 2021 auf, nachdem die Polizei einen Brief über den ehemaligen Diener des Prinzen, Michael Fawcett, erhalten hatte. Medienberichten zufolge hatte Fawcett angeblich angeboten, einem saudischen Staatsbürger zu einer Auszeichnung zu verhelfen. Tatsächlich war es die Anti-Monarchie-Organisation Republic, die den Prinzen und Fawcett im September 2021 anzeigte.
Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe im September letzten Jahres trat Fawcett als Geschäftsführerin der Prince's Foundation zurück, legte dann aber im November ihr Amt nieder.
Was bedeutet dies für Prinz Charles?
Wenn sich herausstellt, dass Prinz Charles an diesem Deal beteiligt war, könnte seine Zukunft in Gefahr sein. Wenn die Polizei Hinweise auf eine Beteiligung des Prinzen findet, könnte ihm die Thronfolge entzogen werden. Die Ermittlungen kommen eine Woche, nachdem die Königin ihren "aufrichtigen Wunsch" geäußert hat, dass Camilla Königingemahlin (Queen consort) wird, wenn Prinz Charles König wird.
Die Ermittlungen befinden sich noch im Anfangsstadium, so dass nur die Zeit zeigen wird, was passieren wird. Sollte Prinz Charles jedoch in Schwierigkeiten geraten, könnte die Krone stattdessen an Prinz William weitergereicht werden.
Das Clarence House gab eine Erklärung ab:
Der Prinz von Wales hatte keine Kenntnis von dem angeblichen Angebot von Ehrungen oder der britischen Staatsbürgerschaft auf der Grundlage von Spenden an seine Wohltätigkeitsorganisationen.
