Wie man einen Doktor-Titel fälscht
Einen Doktortitel erhält doch nur ein Promovierender mit Dissertation - oder doch nicht? Der YouTuber Marvin Wildhage beweist nun das Gegenteil. Er ist weder promoviert, noch besitzt er eine eigene Doktorarbeit. Trotzdem steht auf seinem Ausweis nun Dr. Wildhage. Wie hat er das geschafft?
Der YouTuber zeigt mit seinen Videos immer wieder die Missstände unserer Gesellschaft. Im Juli 2020 will er beweisen, wie einfach es ist, einen Doktortitel in Deutschland zu erhalten. Dafür macht er sich samt gefälschter Dissertation auf zum Amt. Und tatsächlich: Es klappt.
Marvin Wildhage vor Gericht
Somit spaziert er mit seinem neuen Personalausweis samt Doktor-Titel heraus. Sein Ziel, die ungenaue Arbeit deutscher Behörden zu beweisen, hat der 25-Jährige erreicht. Doch dass er sich für sein Experiment noch sieben Klagen einholt, damit hat er wohl nicht gerechnet. Marvin landet vor Gericht:
Ich wurde schuldig gesprochen in puncto Urkundenfälschung und mittelbarer Falschbeurkundung. Urkundenfälschung erklärt sich von selbst. Mittelbare Falschbeurkundung bedeutet, dass ich eine falsche Urkunde vorgelegt habe und im Rechtsweg gebraucht habe. Und das hatte jetzt zur Folge, dass ich verurteilt wurde zu 40 Tagessätzen à 80 Euro.
3200 Euro für falsche Papiere
Das heißt: Insgesamt 3200 Euro muss Marvin für die Fälschung bezahlen. Aus diesem Versuch scheint er jedenfalls gelernt zu haben. Richtig bereuen tut Wildhage das Video allerdings nicht. Aber er weiß nun, wie er bei einem so heiklen Experiment vorzugehen hat:
Ich habe daraus gelernt: Auf jeden Fall nächstes Mal vor einem Projekt juristische Beratung einholen. Vorher einfach abklären, ob da Bedenken bestehen und genau im Zweifel auch in den Videos noch mal viel, viel deutlicher sagen, dass das nicht zur Nachahmung geeignet ist, sondern ich das nur mache, um meiner These auf den Grund zu gehen.