Anfang des Jahres hat Donald Trump wirklich alles versucht, um im Amt als Präsident der USA zu bleiben: Er sprach von Wahlbetrug, klagte in mehreren Bundesstaaten gegen das Wahlergebnis und verkündete einfach seinen Sieg. Sogar den Wahlleiter in Georgia rief er an, um eine Änderung des Ergebnisses zu verlangen, wie die Frankfurter Rundschau berichtet.
Pence erkennt Biden als Wahlsieger an
Und dann ist es ausgerechnet Trumps langjähriger Begleiter und Vize-Präsident Mike Pence, der Joe Biden als Wahlsieger anerkennt. Und das gegen den ausdrücklichen Wunsch von Trump, der von ihm verlangte, das Wahlergebnis zu ändern.
Den genauen Hergang haben die Journalisten Bob Woodward und Robert Costa anhand von Kalendern, Tagebüchern, E-Mails, Sitzungsnotizen, Abschriften und weiteren Dokumenten nachvollzogen und ihrem Buch "Peril" beschrieben.
Pence sollte Wahlergebnis kippen
Steve Bannon, ehemaliger Berater von Trump, habe darauf bestanden, Mike Pence aufzufordern, die Wahlergebnisse zu kippen. Bei dem Treffen zwischen Trump und Pence am 5. Januar 2021 sind demonstrierende Trump-Fans auf der Pennsylvania Avenue zu hören, die nahe dem Weißen Haus liegt.
Trump bezieht sich auf die demonstrierende Meute und fragt seinen Vize: "Wenn diese Menschen sagen, dass du die Macht dazu hast, würdest du es machen?". Pence soll Trump erwidert haben, dass er nicht wolle, dass eine einzige Person diese Macht habe.
"Aber wäre es nicht cool, diese Macht zu haben?"
Trump insistiert: "Aber wäre es nicht cool, diese Macht zu haben?". Darauf erwidert Pence, dass er alles in seiner Macht stehende unternommen habe, aber es gäbe keine weitere Möglichkeit: "Es ist einfach nicht möglich."
Daraufhin kommt es zum Bruch mit Trump, der überzeugt ist, dass Pence seine einzige Chance ist, um im Amt zu bleiben: "Du verstehst das nicht, Mike. Du kannst das. Ich will nicht mehr dein Freund sein, wenn du das nicht mehr machst."
Am Morgen des 6. Januars kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen zwischen Pence und Trump. Mehr dazu im Video!