Der russische Präsident Wladimir Putin hat am vergangenen Montag seinen Soldat:innen an der Front einen Besuch abgestattet. In diesem Zusammenhang ist er sowohl zum Hauptquartier der Dnjepr-Streitkräftegruppe in Cherson als auch ins besetzte Luhansk gereist - so lautet zumindest die offizielle Erklärung des Kreml vom vergangenen Dienstag. Wie unter anderem t-online und Merkur berichten, gibt es nämlich so einige Zweifel am Besuch des russischen Präsidenten an der Front.
Während einige Kritiker:innen sicher sind, dass das geteilte Video vom Besuch Putins nachträglich bearbeitet worden ist und der Kreml-Chef nicht erst am Montag, sondern eigentlich viel früher vor Ort gewesen ist, sind sich andere sogar sicher, dass Putin nicht einmal selbst an die Front gereist ist, sondern einen Doppelgänger vorgeschickt hat.
Überschattung von Selenskyj-Besuch
In Bezug auf die Zweifel zum Zeitpunkt des Besuchs gerät vor allem eine ganz bestimmte Äußerung Putins in den Fokus, wie t-online berichtet. In dem Video soll Putin nämlich davon gesprochen haben, dass das orthodoxe Osterfest "anstehe". Da dies allerdings bereits am vergangenen Sonntag stattgefunden hat, muss der Besuch sich demnach früher ereignet haben.
Wie t-online unter Berufung auf weitere Quellen informiert, soll diese Äußerung Putins im Zuge der Unterstellungen dann nachträglich aus dem Video herausgeschnitten worden sein. Vermutungen lauten nun, dass der Kreml mit all dem den Besuch des ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Donezk überschatten soll. Wie Merkur informiert, zeige sich dieser nämlich deutlich häufiger an der Front, weswegen Putin sich schon oft Kritik aus den eigenen Reihen hat stellen müssen.
Doppelgänger aus gesundheitlichen Gründen
Ganz sicher ist man sich jedoch auch nicht, ob der Kreml-Chef wirklich selbst vor Ort gewesen ist. Wie einige Medien und Insider:innen behaupten, soll dies nämlich nicht der Fall gewesen sein. Gegenstand dieser Zweifel ist vor allem die Tatsache, dass Putin eigentlich dafür bekannt ist, anderen Menschen gegenüber eher auf Abstand zu gehen - im Kreml-Video ist Putin jedoch händeschüttelnd und umgeben von anderen Menschen zu sehen, wie t-online in einer eingehenderen Analyse der Aufnahme zu denken gibt.
Auch der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates der Ukraine, Olexij Danilow, ist sich laut Angaben von Merkur sicher: "Das war nicht der echte Putin". Anstelle von Putin muss ein Doppelgänger anwesend gewesen sein, denn der echte Putin würde aus gesundheitlichen Gründen niemanden in seine Nähe lassen, der nicht mindestens 10 Tage in Quarantäne verbracht hat. Ob die Spekulationen stimmen, muss sich noch zeigen.
Verwendete Quellen:
Merkur: "'Bunker-Opa Putin': Ukraine befeuert Doppelgänger-Theorie"
t-online: "Manipuliertes Video? Immer mehr Zweifel an Putins Besuch an der Front"
t-online: "Kreml veröffentlicht Aufnahmen: Besucht Putin hier die Ukraine? Details werfen Zweifel auf"