Bislang gab es nur wenig Hoffnung auf eine Heilung bei einer Erkrankung an dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV), doch nun macht die Forschung große Fortschritte. Auf der diesjährigen internationalen AIDS Konferenz in Montréal wurde verkündet, dass zwei weitere Menschen, die HIV-positiv waren, inzwischen geheilt sind. Diese Neuigkeit dürfte Millionen von HIV-Patienten große Hoffnung bereiten. Bisher wurden weltweit vier Menschen von HIV geheilt.
Auf unterschiedliche Weise geheilt
Die beiden nun virusfreien Personen wurden auf zwei unterschiedlichen Weisen geheilt. Bei der Aids-Konferenz wurde bekannt gegeben, dass einer der Patienten, ein 66-jähriger Mann, nach einer Knochenmarktransplantation zur Behandlung seiner Leukämie vollständig vom HIV-Virus geheilt war. Er ist nicht nur der älteste Patient, der auf diese Weise behandelt wurde, sondern lebte auch am längsten mit HIV.
Vier Menschen konnten das Virus auf diese Weise besiegen: Im Februar 2022 hatten Forschende eine US-Bürgerin aus New York für genesen erklärt. Zuvor konnten ebenfalls Patienten aus Berlin und London geheilt werden.
HI-Virus durch Immunsystem gestoppt
Die zweite Person, über die auf der AIDS-Konferenz berichtet wurde, war eine Spanierin, die zuvor 15 Jahre HIV-positiv war. Wie Insider berichtet, ist ihre Heilung auf ihr besonderes Immunsystem zurückzuführen. Denn die antiretroviralen Medikamente gegen HIV, die sie zuvor eingenommen hatte, führen normalerweise dazu, dass das Virus beginnt, sich im Körper auszubreiten, sobald man die Einnahme der Medikamente stoppt.
In Falle der Spanierin jedoch nicht. Ihr Immunsystem konnte ohne Hilfe von Medikamenten das HI-Virus angreifen und seine Reproduktion aufhalten. Weltweit wurden nur zwei Fälle dokumentiert, die die Fähigkeit zu einer solchen Selbstheilung haben.
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