"Wrack des Jüngsten Gerichts" hat noch 1.400 Tonnen Sprengstoff an Bord: "Tsunami" befürchtet

Die SSRichard Montgomery liegt bereits seit Jahrzehnten in der Themse-Mündung. Im Wrack befinden sich immer noch mehrere Tonnen Sprengstoff, die im Falle einer Explosion örtlich verheerende Folgen haben könnten.

Wrack, Montgomery, Explosion, Themse
© by Andrea Pucci@Getty Images
Wrack, Montgomery, Explosion, Themse
DIE SCHLIMMSTEN NATURKATASTROPHEN ALLER ZEITEN

Der US-Frachter Richard Montgomery läuft im Sommer 1944 vor der britischen Stadt Sheerness auf Grund. An Bord: tonnenweise Munition. Teile der Ladung können damals zwar geborgen werden, allerdings sollen sich laut BBC an Bord immer noch 1.400 Tonnen Sprengstoff befinden. Diese sollen einem Bericht nach sogar in der Lage sein, einen Tsunami auslösen zu können.

Der Frachter bleibt an Ort und Stelle

Es gibt gute Gründe, warum das Frachtschiff innerhalb der letzten Jahre nicht geborgen wurde. Die Maritime and Coastguard Agency weist in ihrem Report on the Wreck of the SS Richard Montgomery auf den Versuch der Bergung der KEILCE hin, bei dem es zu Problemen kam. In dem Bericht heißt es dazu:

Die Explosion der Munition an Bord des Wracks der KEILCE im Jahr 1967 bestärkte das Committee on Hazardous Wrecks in seiner Entscheidung, eine Politik der Nichteinmischung zu empfehlen. Die Massendetonation der Ladung ereignete sich nach dem Abfeuern von Sprengladungen bei dem Versuch, das Wrack zu bergen.

Momentan ist das Gebiet um das Wrack vor allem abgesperrt, Schilder weisen auf mögliche Gefahren hin.

Bereits im Jahr 2022 weckt der Zustand des Wracks allerdings Bedenken. Auf der Seite Marine Industry News heißt es mit Bezugnahme auf einen Bericht des britischen Verteidigungsministeriums:

Berichten zufolge nehmen Risse im Schiffsrumpf zu, was zu Befürchtungen führt, dass ein weiterer Zerfall des Wracks eine Explosion auslösen könnte, die 'eine 300 Meter breite Wasser- und Trümmersäule fast 3.000 Meter in die Luft schleudern und eine 5 Meter hohe Welle erzeugen würde'.

Entschärfung der Situation geplant

In einem aktuellen Artikel der Daily Mail heißt es, dass ein Teil des Deckraums zu kollabieren drohe, ein bereits bestehender Riss im Wrack sowohl an Breite als auch an Länge zugenommen habe, immer mehr Teile des Schiffs würden einbrechen.

Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse sollen nun vor allem die Masten des Schiffs früher als geplant entfernt werden. Dadurch soll verhindert werden, dass diese auf das "Wrack stürzen und eine Explosion auslösen".

Wegen der potenziellen Flutwelle (in der Daily Mail ist von einem Tsunami die Rede), die eine Explosion in dem Schiff vielleicht auslösen könnte, haben die Schiffsreste den Spitznamen "Wrack des Jüngsten Gerichts" erhalten.

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Verwendete Quellen:

BBC: Does WWII wreck SS Richard Montgomery threaten Thames airport?

Maritime and Coastguard Agency: Report on the Wreck of the SS Richard Montgomery

Marine Industry News: Marine hilft beim Abbau der Masten des versunkenen „Bombenschiffs“ in Themse

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