Das von Diktator Kim Jong-un regierte Nordkorea sorgt hin und wieder mit Schlagzeilen für Aufregung - so etwa mit regelmäßigen Tests von Nuklear-Waffen. Abgesehen davon ist das Land weitgehend abgeschottet vom Rest der Welt. Seit einiger Zeit scheint sich das jedoch zu ändern - wie es aussieht sucht ausgerechnet Russland nun vermehrt die Nähe zu Nordkorea.
Bereits im September des vergangenen Jahres ist Kim Jong-un zu Besuch in Russland gewesen und auch danach haben die beiden Staatsmänner aus ihrer Freundschaft kein Geheimnis gemacht - teure Geschenke, etwa ein Luxus-Auto für den nordkoreanischen Diktator, legen das nahe. Wie mehrere Medien berichten, steht nun allem Anschein nach das nächste Treffen zwischen Wladimir Putin und Kim Jong-un an - Putin soll nach Nordkorea kommen.
Nordkorea als Waffenlieferant im Ukraine-Krieg
Wie ZDF heute und Focus Online berichten, besucht der Kreml-Chef im Zuge seines am 19. und 20. Juni geplanten Besuchs in Vietnam am heutigen 18. Juni auch Nordkorea. Bereits im Vorfeld hat man auf Satellitenbildern registriert, dass am Flughafen sowie an zentralen Plätzen Vorbereitungen für einen Besuch getroffen werden.
Die unvermittelte Annäherung von Wladimir Putin und Kim Jong-un sehen viele Beobachter:innen vor allem in dem Krieg begründet, in dem sich Russland seit mittlerweile mehr als zwei Jahren mit der Ukraine befindet. Nordkorea ist für Russland dabei einer der wichtigsten Waffenlieferanten - bereits 3,5 Millionen Granaten soll das Land an den Kreml geliefert haben, wie der südkoreanische Geheimdienst nahelegt.
Eine Verbindung mit Vorteilen für beide Seiten
Das Treffen könnte für Russland also aller Wahrscheinlichkeit nach zum Ziel haben, weitere Munition und Waffen für den Krieg zu beschaffen. Und auch Nordkorea könnte mit der Annäherung an Russland auf lange Sicht die Absicht verfolgen, seine Abhängigkeit von China zu reduzieren, mit dem es derzeit rund 90 Prozent seines Handels abwickelt. Der Waffenexport nach Russland könnte sich dabei für das Land als besonders lukrativ darstellen.
Während Wladimir Putin mit seinen Auslandsreisen zudem auch die Botschaft vermitteln will, dass er trotz internationalem Haftbefehl keineswegs isoliert ist, könnte der Kreml gemeinsam mit Nordkorea zudem auch eine Überraschungsaktion planen - das vermutet die Biden-Administration laut Berichten von Focus Online. Demnach könnte Nordkorea im Vorfeld der US-Wahlen eine Provokation planen, die auch von Russland unterstützt wird. Dies wäre nicht das erste Mal - bereits in früheren Jahren hat Nordkorea vor US-Wahlen für etwaige Provokationen gesorgt.
Dies könnte Nordkorea einerseits eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber einer neuen US-Regierung bescheren - für Russland wiederum wäre das Ganze ein willkommenes Ablenkungsmanöver.
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Verwendete Quellen:
Focus Online: "Gastbeitrag aus Südkorea: Putin trifft Kim zum Waffen-Shopping - und plant wohl eine üble Überraschung"
ZDF: "Russlands Machthaber auf Reisen: Warum Putin nach Vietnam und Nordkorea reist"