Russlands Einmarsch in die Ukraine hat in Europa wie auch in den USA böse Erinnerungen an den Kalten Krieg wachgerufen. Während die NATO aus einem langen Schlaf zu erwachen scheint, geht Wladimir Putin seit dem Beginn seiner "militärischen Sonderoperation" äußerst aggressiv gegen den Westen vor. Um seinen Gegnern zu zeigen, dass er bereit ist, seine Drohungen in die Tat umzusetzen, reist er nie ohne einen bestimmten Gegenstand.
Das Gespenst der nuklearen Bedrohung
Zur Erinnerung: Wenige Tage nach Beginn der Invasion in der Ukraine hatte der russische Staatschef verlauten lassen, dass "der Atomkoffer entsiegelt" sei.
Eine Art und Weise für Wladimir Putin, die NATO dazu zu bringen, der Ukraine nicht zu Hilfe zu eilen, weder durch Waffenlieferungen noch durch die Mobilisierung von Truppen, während sie gleichzeitig die Zivilbevölkerung zweier Kontinente als Geiseln nimmt: Europa und Nordamerika.
Und um der NATO zu signalisieren, dass er jederzeit Atomsprengköpfe auf den Westen regnen lassen kann, zeigt sich der ehemalige Taxifahrer in der Öffentlichkeit systematisch neben seinem Koffer.
Der "nukleare Fußball"
Auf der russischen Seite trägt der Atomkoffer den Spitznamen "Cheget". Offensichtlich ungeöffnet begleitet er Wladimir Putin also auf all seinen Reisen. Am Freitag, dem 11. April, besuchte der russische Staatschef die Beerdigung des streitbaren und ultranationalistischen Abgeordneten Wladimir Schirinowski.
Die Zeremonie fand in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale statt, die zu diesem Anlass völlig leergeräumt war. Und wie es mittlerweile zur Gewohnheit geworden ist, wurde der Koffer demonstrativ von einem Mitglied der Leibgarde Wladimir Putins getragen.
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich