Im ZDF spricht FDP-Bundesfinanzminister Christian Lindner über die aktuelle Wirtschaftslage in Deutschland. Die Folgen des Ukraine-Krieges sind auch hierzulande seit einiger Zeit durch die steigende Inflation zu spüren.
Ernstzunehmende Wirtschaftskrise bahnt sich an
Lindner befürchtet jedoch, dass sich die Lage ernsthaft zuspitzen könnte. So erklärt er im ZDF:
Es besteht die Gefahr einer sehr ernstzunehmenden Wirtschaftskrise aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise, aufgrund der Lieferketten-Probleme, aufgrund auch der Inflation.
Um die Wirtschaft als auch die einzelnen Bürger:innen vor der kommenden Wirtschaftskrise zu schützen, solle die Inflation schnellstmöglich gestoppt werden, so Lindner.
"Putin hat uns nicht in der Hand"
Auf die Frage, ob Wladimir Putin Deutschland in der Hand habe, betont der Finanzminister, wie wichtig es sei, dass sich die deutsche Politik von Russland unabhängig mache:
Ja, die wirtschaftlichen Auswirkungen sind enorm, aber nein, Putin hat uns nicht in der Hand, sondern wir sind die Gestalterinnen und Gestalter unseres Schicksals.
Sorge vor Jahren der Knappheit
Dabei schlägt er vor, die Energieversorgung zu diversifizieren, andere Lieferketten aufzubauen sowie Handel mit anderen Ländern zu betreiben. Auch verweist er darauf, dass die heimische Gas- und Ölversorgung durch die angestiegenen Energiepreise nun auch für den eigenen Markt immer interessanter werden.
Doch die Lösungen sollten so schnell wie möglich umgesetzt werden, denn so warnt er jetzt schon vor Jahren der Knappheit, die auf uns zukommen könnten:
Meine Sorge ist, dass wir in einigen Wochen und Monaten eine sehr besorgniserregende Situation haben könnten. Und in dieser Situation dürfen wir nicht wählerisch sein. Es geht ja um drei bis vier, vielleicht fünf Jahre der Knappheit und dafür müssen wir eine Antwort finden.
Auch interessant:
⋙ Scholz gegen Merkel: "Fehler der deutschen Wirtschaftspolitik"
⋙ Deutsche Wirtschaft: Das passiert bei einem Importstopp von russischem Gas und Öl
⋙ Gas-Engpässe: Habeck will Sparmaßnahmen "zur Not auch gesetzlich" durchsetzen