Evusheld war, ähnlich wie die mittlerweile entwickelten Impfstoffe, lange ein Hoffnungsschimmer im Kampf gegen Covid-19. In den Vereinigten Staaten verliert es jetzt zumindest vorerst seine erteilte Notzulassung.
Wirksamkeit steht in Frage
Die Wirkungsweise des Arzneimittels von AstraZeneca, die sich damit auskennen, dass Produkte wieder vom Markt genommen werden, erfolgt laut EMA nach einem einfachen Prinzip:
Tixagevimab und Cilgavimab wurden so konzipiert, dass sie an zwei verschiedene Stellen des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 (das Virus, das COVID-19 verursacht) binden. Wenn die Antikörper in Evusheld an das Spike-Protein binden, kann das Virus nicht in die Zellen eindringen, um sich zu vermehren.
Mittlerweile scheint es allerdings ein gewaltiges Problem zu geben: Die Injektion scheint bei einer Ansteckung mit der Corona-Variante XBB.1.5 - oder zur Vorbeugung einer Ansteckung mit des Omikron-Subtypen - eher schwachen bzw. gar keinen Schutz zu bieten, wie T-Online berichtet.
Allerdings scheint nicht nur die schlechte Wirksamkeit bei einer Ansteckung mit der Mutation für den Entzug der Notzulassung durch die FDA (Food and Drug Administration) zu sprechen.
Potenzielle Nebenwirkungen bergen ein gewisses Risiko
Ein weiterer Grund dafür, Evusheld seine Zulassung vorerst wieder zu entziehen, scheinen die noch nicht gänzlich erforschten Nebenwirkungen zu sein. Laut RKI gehören "Reaktionen an der Injektionsstelle (1,3 %) und Überempfindlichkeit (1,0 %)" zu den häufigsten Nebenwirkungen.
Die FDA wolle durch ihr Handeln "das Risiko für potenzielle Nebenwirkungen verhindern; dazu können auch allergische Reaktionen zählen, die schwerwiegend ausfallen können." Laut Merkur ist die neue Covid-Variante in den USA bereits dominant; dies könnte das schnelle Handeln der FDA erklären.
Verwendete Quellen:
EMA: Evusheld (Tixagevimab/Cilgavimab)
T-Online: USA entzieht Corona-Medikament Notzulassung
RKI: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
Merkur: Starker Anstieg: Neue Corona-Variante wird in den USA dominant