Neues Jahr – neue Münzen. Ab Januar 2023 gehört Kroatien zur Euro-Zone und Auswirkungen des Beitritts werden wir alle möglicherweise schon bald in unserem Geldbeutel haben. Denn jedes Mitgliedsland gibt eigene Euro-Münzen aus mit landestypischen Merkmalen auf der Rückseite, und Kroatien wird es genauso machen.
Daran erkennt man die neuen Münzen
Wie infranken.de und auch die Fachzeitschrift muenzenmagazin.de erläutern, kann man die kroatischen Euros an folgenden Merkmalen erkennen: Die 1 Cent, 2 Cent und 5 Cent Münzen tragen auf der Rückseite ein glagolitisches Schriftzeichen. Als Glagoliza wird die in Kroatien gesprochene slawische Sprache bezeichnet.
Auf den 10 und 50 Cent Münzen ist ein Konterfei des Elektroingenieurs Nikola Tesla aufgeprägt. Die 1 Euro Münze trägt einen Marder, während auf der 2 Euro Münze die Umrisse Kroatiens zu sehen sind.
Allerdings haben die Prägungen der neuen Euro-Münzen bereits im Vorfeld für jede Menge Wirbel gesorgt. Denn nicht jeder ist mit den ausgewählten Darstellungen einverstanden, speziell das Nachbarland Serbien ist verärgert. Außerdem gab es sogar Streitereien um Urheberrechte.
Die Gründe für den Ärger
Ein Stein des Anstoßes ist die Entscheidung, Nikola Tesla auf den Cent-Münzen abzubilden. Sowohl Kroatien als auch Serbien erheben beide Anspruch auf den weltberühmten Elektroingenieur. Und keins der beiden Länder möchte hier zurückstecken. Doch das ist noch nicht einmal der Höhepunkt der Querelen.
Deutlich weitere Kreise hat die Diskussion um die Marder-Prägung gezogen. Auf diese Darstellung ist die Entscheidung gefallen, weil in Kroatien früher Marderfelle als Zahlungsmittel genutzt worden sind. Die Währung, die bis 2023 genutzt wird, heißt deshalb auch ‚Kuna‘ (Marder). Insofern liegt die Wahl durchaus nahe. Dennoch scheint dies nicht die beste Entscheidung der kroatischen Regierung zu sein.
Ein Wettbewerb mit Folgen
Schon die Auswahl des Marder-Motivs hatte es in sich und musste zweimal durchgeführt werden. Im Nachgang stellt sich nämlich einerseits heraus, dass es sich gar nicht um das kroatische Nationaltier handelt, sondern um eine Art aus Großbritannien. Andererseits hat der Gewinner des mit 10.000 Euro prämierten Design-Wettbewerbs ein Foto aus dem Jahr 2005 verwendet – ohne dem Fotografen Ian Leach die Bildrechte abzukaufen.
Nach jeder Menge öffentlicher Häme und Spott zieht der Gewinner seinen Entwurf wieder zurück und der Wettbewerb wird noch einmal durchgeführt. Bislang ist dieser Marder allerdings unangefochten.
Verwendete Quellen:
Infranken.de: Neue Euro-Münzen ab Januar - so erkennst du sie
Muenzenmagazin.de: BEITRITT ZU GEMEINSCHAFTSWÄHRUNG 2023: Kroatiens Euro-Kursmünzen vorgestellt