Wegen religiösem Statement bei Olympischen Spielen: Algerischer Judoka für 10 Jahre gesperrt

Der algerische Judoka Fethi Nourine und sein Trainer Amar Benikhlef werden für zehn Jahre für die Olympischen Spiele gesperrt, weil er nicht gegen einen Israeli antreten wollte.

Judo ist eine Disziplin bei den Olympischen Spielen
© Joshua Jamias@Unsplash
Judo ist eine Disziplin bei den Olympischen Spielen

Die Olympischen Spiele 2021 in Tokio sind mit Sicherheit die diversesten Spiele der jüngeren Geschichte. Nicht nur die Teilnehmenden gehen besonders offen mit ihrer Diversität um.

Durch den Fokus auf politische Korrektheit, die in der heutigen Zeit wichtiger ist denn je, rücken auch zahlreiche Skandale in den Blick der Öffentlichkeit, die zu früheren Zeiten vielleicht nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen hätten.

So entzieht das IOC zwei belarussischen Trainern ihre Olympia-Akkreditierung, weil sie ihre Sprinterin zur Rückkehr in ihr diktatorisch regiertes Heimatland zwingen wollten. Auch Rassismus ist bei den Olympischen Spielen ein großes Thema.

Judoka von Olympischen Spielen ausgeschlossen

Der Internationalen Judo-Verband IJF hat den algerischen Judoka Fethi Nourine nun für zehn Jahre für die Olympischen Spiele gesperrt. Grund sind religiöse Statements, die bei Olympia nichts zu suchen haben.

Nourine ist von der Teilnahme bei den diesjährigen Olympischen Spielen zurückgetreten, weil er auf einen möglichen Kampf gegen Tohar Butbul aus Israel vermeiden wollte.

Religiöser Hintergrund sollte keine Rolle im Sport spielen

Nachdem diese Entscheidung bekannt wird, beginnt die Olympia-Kommission in Tokio, gegen den Algerier sowie seine beiden Trainer zu ermitteln. Sein Trainer Amar Benikhlef wird, wie der Sportler selbst, für zehn Jahre gesperrt.

Mit der Absage wollen der Sportler und sein Trainer angeblich ihre Unterstützung für die Palästinenser auszudrücken, wie sie in den sozialen Medien erklären. Doch der IJF gibt in einer Mitteilung bekannt, dass das wohl so nicht ganz stimmt:

Es ist offensichtlich, dass die beiden algerischen Judoka in böswilliger Absicht die Olympischen Spiele als Plattform für Proteste und zur Förderung politischer und religiöser Propaganda genutzt haben, was einen klaren und schwerwiegenden Verstoß gegen die IJF-Statuten, den IJF-Ethikkodex und der Olympischen Charta darstellt.

Wie ntv berichtet, ist es nicht das erste Mal, dass diese Organisation durchgreifen muss. So ist der Iran für Olympia aus ähnlichen Gründen für vier Jahre gesperrt worden.

Vor zwei Jahren soll der Iraner Saeid Mollaei wegen Drohungen gegen ihn und seine Familie absichtlich verloren haben, damit er im Finale nicht gegen Sagi Muki aus Israel antreten muss.

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